Zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) gibt es mittlerweile ein breites Spektrum an Therapieoptionen. Es besteht aber weiterhin das Problem, dass es bei einem Teil der Patient:innen mehrerer Therapieversuche bedarf, um ihre RA entsprechend zu kontrollieren. Eine observationelle Kohortenstudie mit Daten aus dem Swedish Quality Rheumatology-Register hat den Verlauf von PatientInnen beleuchtet, die ihre erste biologische oder zielgerichtete synthetische DMARD(b-/tsDMARD)-Therapie starten. Das Ziel war zu erkennen, welche Charakteristika jene Patient:innen zum Zeitpunkt der Diagnose aufweisen, bei denen ein häufiger Wechsel ihrer b-/tsDMARD-Therapie im weiteren Verlauf erforderlich ist.
Von knapp 24.000 Patient:innen bedurften 7 % mindestens 3, 3,2 % mindestens 4 und 1,6 % mindestens 5 unterschiedlicher Therapieregimes innerhalb der Beobachtungszeit von 5 Jahren. In weiterer Folge konnten in einem multivariablen Modell weibliches Geschlecht, jüngeres Alter, höhere Funktionsbeeinträchtigung sowie Schmerz und Müdigkeit als Prädiktoren für mehrfaches Therapiewechseln identifiziert worden. Gewisse Komorbiditäten zeigten tendenziell einen negativen Einfluss auf Therapiewechsel, was eher an der schwierigeren Entscheidungsfindung in der Therapeutika-Auswahl liegt.
Fazit: Bei der RA-Therapie sollte ein besonderes Augenmerk auf weitere Charakteristika besonders bei jungen Patientinnen mit hohen patientenberichteten Zielgrößen gelegt werden.
Birgersson Wettersand E et al., OP0064