Obinutuzumab plus Venetoclax ist ein neuer Erstlinienstandard bei komorbiden CLL-Patienten. Nach den Ergebnissen der CLL14-Studie hat die chemotherapiefreie Kombination im Vergleich mit Obinutuzumab plus Chlorambucil zu signifikant besseren progressionsfreien Überlebens- und (Langzeit)-MRD-Raten in allen Subgruppen geführt. 432 Patienten nahmen an der Studie teil, auch österreichische Zentren waren involviert.
Die CLL14-Studie der deutschen CLL-Studiengruppe, an der auch österreichische Zentren beteiligt waren, etabliert einen neuen Erstlinien-Behandlungsstandard. Anhand von 432 Patienten konnte gezeigt werden, dass Obinutuzumab-Venetoclax (G-VEN) signifikant besser als Obinutuzumab-Chlorambucil (G-Clb) abschnitt.
Der Antikörper wurde über 6 Monate, VEN (Zieldosis 400 mg tgl.) bzw. Clb über 1 Jahr verabreicht. Nach 24 Monaten lag das progressionsfreie Überleben (PFS) für die chemotherapiefreie Kombination bei 88 %, gegenüber 64 % im Standardarm (HR = 0.35). Ebenso waren die MRD-Raten signifikant besser im VEN-Arm, sowohl im peripheren Blut (76 % vs. 35 %) als auch im Knochenmark (57 % vs. 17 %). 81 % der Patienten im VEN-Arm verblieben 12 Monate nach Behandlungsende MRD-negativ vs. 27 % im Clb-Arm. Die Ergebnisse wurden in allen Subgruppen bestätigt, es gab keine unerwartete Toxizität. Noch gibt es keinen Überlebensvorteil.
Klinische Relevanz: Obinutuzumab-Venetoclax ist ein neuer Behandlungsstandard in der Erstlinienbehandlung von komorbiden Patienten mit chronisch lymphatischer Leukämie.
Fixed‐duration Venetoclax plus Obinutuzumab improves PFS and minimal residual disease negativity in patients with previously untreated CLL and comorbidities, Fischer K et al., Abstract 046