Ein Mangel an Vitamin D kann bei CF-Patienten möglicherweise die Entwicklung eines CF-bedingten Diabetes (CFRD) fördern. Glykämische Parameter sind auch unter Triple-Therapie stabil und Bewegung ist ratsam.
Die Triple-Therapie Elexacaftor/Tezacaftor/Ivacaftor wird inzwischen routinemäßig verordnet, sofern die CF-Patienten bezüglich Alter und Mutationsstatus geeignet sind. Allerdings gibt es bis dato noch verhältnismäßig wenig Informationen über die Auswirkungen dieser Behandlung auf die glykämische Kontrolle, so die Autoren einer aktuellen Arbeit zum Thema (Wood, #1). Sie evaluierten den Einfluss der Triple-Therapie auf 62 Patienten mit CF-bedingtem Diabetes (Cystic Fibrosis-Related Diabetes; CFRD) unter klinischen Alltagsbedingungen. Die Daten zur glykämischen Kontrolle wurden anhand von HbA1C-Werten bzw. durch kontinuierliches Glukosemonitoring (CGM) gewonnen.
Die Ergebnisse sind durchaus vielversprechend: Einerseits stiegen FEV1, Körpergewicht und Body Mass Index innerhalb des ersten Jahres unter der Triple-Therapie signifikant an, andererseits blieb das HbA1C stabil. Auch bei den CGM-Daten gab es keine signifikanten Veränderungen. Fazit der Autoren: Die glykämische Kontrolle blieb unter der Triple-Therapie stabil, während sich die Lungenfunktion und das Körpergewicht signifikant verbesserten.
Ungefähr die Hälfte aller erwachsenen CF-Patienten leidet vor allem aufgrund einer endokrinen Pankreasinsuffizienz an CF-bedingtem Diabetes. Die ebenfalls bestehende exokrine Pankreasinsuffizienz führt zur Malabsorption fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K). Aktuellen Hinweisen zufolge könnte ein Vitamin-D-Mangel die Entwicklung eines CFRD begünstigen.
In einer retrospektiven Studie (Peng, #3) wurden mögliche Zusammenhänge näher untersucht. Die Teilnehmer waren 253 CF-Patienten, für die im Untersuchungszeitraum zumindest ein Serumwert von 25(OH)-Vitamin-D vorlag und die zum Zeitpunkt der Blutabnahme keinen CFRD aufwiesen. Die Autoren machten anhand der Auswertung aufmerksam, dass ein Viertel (25,3%) der Teilnehmer einen 25(OH)-Vitamin-D-Mangel, definiert als Vitamin-D-Spiegel unter 20ng/ml, aufwiesen. Von diesen entwickelten 64,1% einen CFRD. Dieser Zusammenhang erwies sich als statistisch robust. Die Autoren betonten in ihrer Zusammenfassung, dass Erwachsene mit CF und einem 25(OH)-Vitamin-D-Wert unter 20ng/ml ein höheres Risiko für CFRD haben. Möglicherweise, so die Autoren, könnte das Aufrechterhalten eines Vitamin-D-Werts oberhalb dieses Cutoffs dazu beitragen, das Risiko für CFRD zu verringern.
Patienten mit CFRD weisen eine schlechte Glukagon-Antwort auf Hypoglykämie auf und reagieren auf Stress mit starker Katecholaminausschüttung, möglicherweise, so die Autoren der vorliegenden Studie, wegen der besonderen physiologischen Merkmale eines CFRD (Singhal, #19). Sie untersuchten daher retrospektiv den Einfluss von aerober Bewegungstherapie und Krafttraining auf Blutzuckerveränderungen bei einer kleinen Kohorte von CFRD-Patienten. Inkludiert waren CFRD-Patienten vor (n=8) und nach Lungentransplantation (LTX; n=5). Alle Teilnehmer wurden mit Insulin behandelt, die Patienten nach LTX erhielten eine Immunsuppression, die jedenfalls Glukokortikoide und Calcineurin-Inhibitoren umfasste.
Die mittleren Blutzuckerwerte vor der Bewegungstherapie betrugen 183mg/dl. In beiden Gruppen zeigte sich einen adäquater Blutzuckerabfall durch die Bewegung (152mg/dl im Schnitt), wenngleich dieser in der Prä-LTX-Gruppe etwas größer war. Hypoglykämien aufgrund des gezielten Trainings waren extrem selten. Die Autoren bestätigten, dass Patienten mit CFRD auf Bewegungstherapie mit adäquaten Blutzuckerreduktionen reagierten.
Die mit # gekennzeichneten Arbeiten wurden als Abstracts beim NACFC 2021 veröffentlicht.