Die Zulassung des ersten CFTR-Modulators Ivacaftor hat die Therapie der CF auf eine neue Ebene gehoben, wie in zahlreichen Rückblicken beim NACFC 2021 erinnert wurde. Aus longitudinalen Registerdaten geht hervor, dass CFTR-Modulatoren auch im Praxisalltag nicht nur relevante klinische Outcomeparameter verbessern, sondern auch die Zahl der Lungentransplantationen und die Mortalität deutlich reduzieren.
Der positive Einfluss des CFTR-Modulators Ivacaftor wird durch eine robuste, aktuelle Langzeitauswertung von Registerdaten mit Endpunkten zum klinischen Outcome und zur Mortalität bestätigt (Merlo, #178).
Berücksichtigt wurden Registerdaten aus den USA von CF-Patienten ab sechs Jahren zwischen 2010 und 2019. Jene mit Gating-Mutationen (n=736) waren mit Ivacaftor behandelt worden. Andere CF-Patienten, die aufgrund ihrer Mutation (F508del/MF) nicht für eine Ivacaftor-Monotherapie geeignet waren, galten im Verhältnis 1:4 als Propensity-score-gematchte Kontrollkohorte, die nur symptomatische Standardtherapie erhalten hatte.
Zum Zeitpunkt des Indexdatum vor Therapiebeginn mit Ivacaftor waren die Patienten im Mittel 20,2 Jahre alt. In der Baseline-Periode betrug die Lungenfunktion 80,6% (Ivacaftor-Gruppe) und 79,7% (Kontrollgruppe), jeweils zwei Jahr vor Therapiebeginn, und 80,2% und 79,3% ein Jahr vor Therapiebeginn. Der mittlere Follow-up erstreckte sich in beiden Kohorten über etwa sechs Jahre (Maximum: 7,3 Jahre). In der Ivacaftor-Gruppe gab es ein deutlich geringeres Risiko für Gesamtsterblichkeit (HR 0,22; 95%-KI: 0,09–0,45), auch der Vergleich für die Zeit bis zur Lungentransplantation war günstiger in der Ivacaftor-Gruppe (HR 0,11; 95%-KI: 0,02–0,28). Die adjustierte Inzidenzrate für pulmonale Exazerbationen war um 51% geringer unter Ivacaftor.
Auch in anderen klinischen Endpunkten, nämlich Lungenfunktion, Body Mass Index (und z-Score bei den unter 20-Jährigen), aber auch bei der Zahl der Spitalsaufenthalte insgesamt und der Zahl der lungen- und gastrointestinalassoziierten Hospitalisierungen gab es relevante Vorteile für die Kohorte, die den CFTR-Modulator erhielt. Zudem mussten Ivacaftor-Patienten deutlich seltener ambulante medizinische Leistungen in Anspruch nehmen.
Fazit der Autoren: Retrospektive Real-World-Daten aus den US-amerikanischen Cystische-Fibrose-Register zeigen, dass die Behandlung von geeigneten Patienten mit dem CFTR-Modulator Ivacaftor langfristig zu einer signifikanten Reduktion der Mortalitätsraten, der Raten an Lungentransplantationen und der pulmonalen Exazerbationen führte. Auch weitere klinisch relevante Outcomeparameter wurden durch die CFTR-Modulatorentherapie deutlich verbessert. Die Studie, kommentierten die Autoren, ergänze das Wissen um den positiven Einfluss der CFTR-Modulatoren auf klinische Outcomes, aber auch auf das Gesamtüberleben von CF-Patienten.
Die mit # gekennzeichneten Arbeiten wurden als Abstracts beim NACFC 2021 veröffentlicht.