Der wichtigste Punkt zum Thema Abklärung vor bariatrischer Chirurgie ist, DASS eine Abklärung stattfindet. Dies ist nicht nur relevant, weil die Krankenkassa es für die Bewilligung einer Operation verlangt oder weil es in Leitlinien festgelegt ist, sondern weil wir, trotz aller Notwendigkeit und auch aller Benefits für den Patienten, eine elektive Operation durchführen, bei der Zeit für eine optimale Vorbereitung vorhanden ist.
In der internistischen präoperativen Abklärung gilt es einerseits, Erkrankungen auszuschließen, deren Symptom die Adipositas ist (M. Cushing ist hier das prominenteste Beispiel), andererseits sollten Mangelerscheinungen die nach der ausgewählten Operation häufig vorkommen, präoperativ detektiert und ausgeglichen werden. Ein Beispiel hierfür wäre die Anämie: aufgrund einer schlechten Eisenresorption oder aber auch aufgrund von Kupfer-, Folsäure oder Vitamin B12-Mangel kann es nach bariatrischen Operationen zu Anämien kommen. Daher ist es wichtig, bereits präoperativ abzuklären, ob eine Anämie besteht und die Ursache zu beheben. Außerdem sollte man in so einem Fall genau evaluieren ob man sich für eine malabsorptive Operationsmethode entscheidet. Die weitere Abklärung ergibt sich aus der Anamnese; Patienten mit vielen Vorerkrankungen benötigen präoperativ eine intensivere Abklärung als solche ohne.
Postoperativ stehen aus internistischer Sicht vor allem das Dumping-Syndrom sowie verschiedene Mangelerscheinungen im Vordergrund. In weiterer Folge ist auch der „weight regain“ ein Problem. Insbesondere nach Magenbypassoperationen sollte man auch auf eine Zunahme von Alkoholabusus nicht vergessen.