Akute Stoffwechselentgleisungen können lebensbedrohlich sein und erfordern eine rasche und leitliniengerechte Diagnostik und Therapie. Die Ketoazidose ist die häufigste akute Stoffwechselentgleisung und potenziell lebensbedrohlich, ursächlich ist ein absoluter Insulinmangel (z.B. bei Diabetesneudiagnose oder insuffizienter Diabetestherapie).
Neben unspezifischen Symptomen wie allgemeiner Schwäche, Unwohlsein, Polyurie und Polydipsie präsentieren sich die Patienten häufig mit gastrointestinalen Beschwerden (Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen) und/oder neurologischen Beeinträchtigungen bis hin zum Koma.
Eine rasche strukturierte Diagnostik umfasst jedenfalls die Bestimmung von Blutglukose, Elektrolyten, Ketonen im Harn/Serum, Plasmaosmolalität und eine Blutgasanalyse. In der Folge ist auch nach möglicherweise ursächlichen Ereignissen wie Infektionen zu fahnden. Der Nachweis von Ketonkörpern und einer Azidose bestätigt die Diagnose der Ketoazidose und kann diese vom hyperglykämischen hyperosmolaren Zustandsbild, bei dem die erhöhte Plasmaosmolalität im Vordergrund steht, abgrenzen.
Eine leitliniengerechte Therapie der Ketoazidose umfasst im wesentlichen 3 Säulen:
1) die Volumengabe zum Ausgleich der Hypovolämie,
2) den Kaliumausgleich je nach Kaliumwerten und
3) die intravenöse Insulingabe.
In den Leitlinien der ÖDG finden sich hierfür genaue Handlungsempfehlungen.
Eine entsprechende Schulung der Patienten kann das Risiko akuter Entgleisungen minimieren und die Beachtung der Leitlinien ermöglicht eine rasche Diagnose und suffiziente Behandlung der Ketoazidose.