Gerade in der frühen Phase nach Typ-2-Diabetes-Manifestation nehmen Lebensstilmaßnahmen eine wichtige Rolle ein und sind als Erstlinienintervention angezeigt. Eine diätetische Intervention kann über viele Ernährungsformen erfolgen, wobei eine traditionell mediterrane Diät, bestehend aus Nüssen, Fisch, viel Gemüse, gesundem Pflanzenöl und einem geringen Kohlenhydratanteil aus Vollkornprodukten, die wahrscheinlich ideale Ernährungsform darstellt. Es gibt mittlerweile auch breite Evidenz zu Low-Carb- und Low-Fat-Diäten, Ernährungsformen mit reduziertem glykämischem Index, vegetarischen Diäten oder High-Protein-Diäten.
In Hinblick auf den glykämischen Outcome, HbA1c und Nüchternglukose haben sich kohlenhydratreduzierte Ernährungsformen und auch die mediterrane Diät als beste Formen etabliert. Vegetarische Ernährung folgt auf Platz 3, alle anderen Diäten, allen voran Low-Fat, können als eher nachrangig betrachtet werden.
Allerdings müssen bei der Wahl der geeigneten Ernährungsform bei Patienten mit Typ-2-Diabetes auch weitere Parameter, wie etwa das Lipidprofil, Entzündungsparameter und das Körpergewicht, berücksichtigt werden. Auch in diesem Fall erwiesen sich kohlenhydratreduzierte Diäten als sehr günstig, allerdings lieferten Studien inkonsistente Ergebnisse, sodass weitere Studien notwendig sind. Sehr wichtig ist zudem, regionale und individuelle Unterschiede zu beachten: So zeigte die mediterrane Diät sehr gute Ergebnisse in Mittelmeerländern, während eine Studie in Großbritannien aufgrund geringer Adhärenz eher schlechte Daten zeigte. Eine engmaschige Ernährungsberatung sowie die Einbeziehung sozioökonomischer Aspekte können dazu beitragen, die Adhärenz und den Erfolg einer Intervention zu erhöhen.