Es gibt viele verschiedene bariatrische Operationsarten, darunter die Schlauchmagen-Operation (Sleeve-Gastrektomie), verschiedene Magenbypass-Verfahren und das SADI-S-Verfahren (Single anastomosis duodeno–ileal bypass with sleeve gastrectomy). Die beiden etabliertesten Methoden, die auch die meisten Langzeitdaten aufweisen, sind der Magenbypass und die Schlauchmagen-Operation.
Die Schlauchmagen-Operation ist technisch einfach durchzuführen und weist eine niedrige Komplikationsrate auf. Sie führt zu einer moderaten Gewichtsabnahme, jedoch sind die Langzeitergebnisse hinsichtlich Gewichtserhaltung im Vergleich zum Magenbypass schlechter. Ein häufiges Problem ist der gastroösophageale Reflux, der nach der Operation auftreten kann. Der Magenbypass, insbesondere der Roux-en-Y-Magenbypass, hat sich als sehr effektiv bei der Langzeitgewichtskontrolle und bei der Remission von Begleiterkrankungen wie Diabetes erwiesen. Komplikationsraten sind niedrig, jedoch können Hernien und andere postoperative Probleme auftreten. Langzeitdaten zeigen, dass dieser Eingriff sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Gewichtsabnahme und Verbesserung der Komorbiditäten liefert. Das SADI-S-Verfahren kombiniert Elemente des Magenbypasses und der biliopankreatischen Diversion und hat sich als vielversprechend in der Behandlung von Adipositas und Diabetes erwiesen. Es bietet eine gute Gewichtsabnahme und geringe Komplikationsraten, jedoch fehlen noch Langzeitdaten, um die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit vollständig zu beurteilen.
Es gibt auch neue und experimentelle Verfahren in der bariatrischen Chirurgie, wie z.B. das SASI-Verfahren, das eine vereinfachte Version des SADI-S ist. Diese Verfahren befinden sich aktuell in verschiedenen Studienphasen und zeigen diverse Ergebnisse hinsichtlich Gewichtsabnahme und Komplikationsraten. Ein weiteres Beispiel ist das Magenband, das jedoch aufgrund hoher Komplikationsraten und geringer langfristiger Gewichtsabnahme in vielen Zentren nicht mehr verwendet wird.
Die Auswahl der richtigen bariatrischen Operation ist individuell und hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich der Begleiterkrankungen, der Anatomie des Patient:innen und den Präferenzen der Chirurg:innen und der Patient:innen. Eine sorgfältige Evaluation ist unabdingbar, um die beste Methode individuell für die Betroffenen zu wählen.