Mit Ustekinumab steht bereits seit Jahren ein IL-12/23-Inhibitor für die Behandlung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) zur Verfügung. Mit Risankizumab und Mirikizumab stehen nun zwei neue, gegen p19 gerichtete monoklonale Antikörper für die Behandlung des Morbus Crohn (MC) bzw. der Colitis ulcerosa (CU) zur Verfügung, deren Wirkung auf die Blockade von IL-23 zurückzuführen ist. Mit Upadacitinib und Filgotinib stehen zusätzlich zu Tofacitinib zwei weitere Januskinase-Inhibitoren (JAKi) für die Therapie einer CED zur Verfügung, die sich durch eine präferenzielle JAK1-Inhibition auszeichnen. Aktuell laufende Studien zu den genannten monoklonalen Antikörpern und JAKi untersuchen die Wirksamkeit und Sicherheit in jeweiligen, aktuell nicht zugelassen Indikationen (MC bzw. CU). Mit Etrasimod wird neben Ozanimod bald auch ein weiterer S1P-Rezeptormodulator für die Behandlung der CU zur Verfügung stehen, dessen Wirkung auf Hemmung der Lymphozyten-Migration basiert.
Mit Obefazimod steht bald ein weiteres -mod mit neuem Wirkprinzip für die Behandlung der CU zur Verfügung, das bereits als HIV-Replikationsinhibitor Anwendung findet. Obefazimod führt zu einer signifikanten Steigerung der Bildung eines einzigartigen, entzündungshemmenden mRNA-Splicing-Produkts, miR-124, und reduziert die Bildung von proinflammatorischen Zytokinen.
Mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) ist es mittlerweile gelungen, Cluster von Methylierungsmustern im peripheren Blut mit einem Ansprechen auf eine Therapie mit Biologika mit unterschiedlichen Zielen zu assoziieren. Die Hoffnung ist, dass dies hilft, Patient:innen einer erfolgversprechenden Therapie zuzuführen und Verzögerungen durch fehlendes Ansprechen auf spezielle Therapien zu vermeiden.