Endoskopische Verfahren sind bei der Behandlung einer Adipositas eine nichtinvasive Alternative zur Chirurgie, allerdings nicht flächendeckend verfügbar. Die amerikanische Gesellschaft für endoskopische Therapie definiert eine erfolgreiche Intervention bei der Behandlung einer Adipositas als eine, die mindestens 5 % des Gesamtgewichts oder 25 % des Übergewichts innerhalb eines Jahres reduziert.
Es gibt verschiedene endoskopische Verfahren, darunter Magenballons und Nahttechniken. Magenballons sind weniger invasiv, aber ihre Effektivität und die Zufriedenheit der Patient:innen sind oft begrenzt. Nach einem Jahr haben viele Patient:innen wieder zugenommen, was die langfristige Wirksamkeit in Frage stellt. Komplikationen sind ebenfalls häufig. Nahttechniken, insbesondere das Apollo-Verfahren, bei dem Magenfalten endoskopisch erzeugt werden, zeigen bessere Ergebnisse. Diese Methoden zeigen in Studien Vorteile hinsichtlich Gewichtsreduktion. Mehrere Studien konnten eine Gewichtsreduktion von bis zu 15 % des Gesamtkörpergewichts nachweisen. Die Verfahren sind sicher und weisen eine niedrige Komplikationsrate auf.
Die Kombination endoskopischer Verfahren mit Medikamenten zeigt ebenfalls vielversprechende Ergebnisse – mit Liraglutid z.B. war eine signifikante zusätzliche Gewichtsreduktion verbunden. Auch experimentelle Verfahren wie die thermische Ablation der Duodenalschleimhaut zeigen Potenzial, insbesondere bei Patient:innen mit schlechter glykämischer Kontrolle.
Endoskopische Verfahren sind eine vielversprechende Ergänzung zu bestehenden Behandlungsmöglichkeiten. Sie sind weniger invasiv als chirurgische Methoden und bieten eine gute Balance zwischen Effektivität und Sicherheit.