Eosinophilen Ösophagitis – Risikofaktoren und epidemiologische Trends
Die Inzidenz der eosinophilen Ösophagitis (EoE) liegt bei etwa 5 Fällen pro 100.000 Personen pro Jahr, das bedeutet für Österreich etwa 450 neue Fälle pro Jahr. Die Prävalenz liegt bei etwa 40 Fällen pro 100.000 Personen. Seit der Jahrtausendwende haben sich die Inzidenz und Prävalenz der EoE deutlich erhöht, interessanterweise aber nicht in allen Ländern. Daten aus der Schweiz zeigen z.B. keine signifikante Zunahme der EoE-Fälle, während in anderen Ländern wie Südschweden eine steigende Inzidenz beobachtet wird.
Ein kürzlich veröffentlichtes Paper im Journal JAMA untersuchte perinatale Umweltfaktoren als Risikofaktoren für EoE. Die Studie umfasste 1,5 Millionen Kinder, die zwischen 1997 und 2018 in Dänemark geboren wurden. Ein wichtiger Risikofaktor ist die Einnahme von Antibiotika durch die Mutter während der Schwangerschaft, insbesondere in höheren Dosen und je näher am Geburtstermin. Auch der Einsatz von Protonenpumpenhemmern kann das Risiko erhöhen. Dies deutet darauf hin, dass das Mikrobiom eine wichtige Rolle bei der Entstehung von EoE spielen könnte.
GLP-1-Agonisten und Ösophagitis
Bei Patient:innen mit Diabetes und Adipositas, die entweder GLP-1-Agonisten oder Antidiabetika erhalten, wurde die Häufigkeit von erosiver Ösophagitis und ihren Komplikationen untersucht. Es zeigte sich, dass kurz wirksame GLP-1-Agonisten mit einem erhöhten Risiko für eine erosive Ösophagitis assoziiert sind, während dies bei lang wirksamen Agonisten nicht der Fall ist.
Barrett-Ösophagus und Rückzugszeit bei Endoskopie
Ein Barrett-Ösophagus ist eine Folge von langjährigem Reflux und sollte im Rahmen von Endoskopien sicher erkannt werden. Eine Studie zeigte, dass die Rückzugszeit bei der Endoskopie von Bedeutung ist, um Barrett-Ösophagus-Läsionen zu erkennen. Eine längere Rückzugszeit von durchschnittlich 16,5 Minuten führte zu einer höheren Erkennungsrate von Läsionen. Dies unterstreicht die Wichtigkeit einer gründlichen Untersuchung und Biopsieentnahme.
Behandlungsansätze und Medikamente
Ein interessantes altes Medikament, Thalidomid, wurde in einer Studie untersucht und es zeigte sich, dass mindestens 50 % der Refluxereignisse ein Jahr nach der Behandlung reduziert werden konnten. Patient:innen mit schwerer Anämie profitieren ebenfalls von regelmäßigen Eiseninfusionen, die ihre Lebensqualität erheblich verbessern können.