Wie kann ein Vorsorgeprogramm für das kolorektale Karzinom aus Sicht der ÖGGH gelingen?

Ein effektives Dickdarmkrebsvorsorgeprogramm ist angesichts der hohen Inzidenz und Mortalität von Dickdarmkrebs in Österreich dringend notwendig.

Ein qualitativ hochwertiges Darmkrebs-Screening für Menschen im Alter von 45 bis 75 Jahren ist unerlässlich, wobei sowohl die Koloskopie als auch der Fecal-Immunochemical-Test (FIT) zur Früherkennung eingesetzt werden sollten. Ein zentrales Element des vorgeschlagenen Programms ist die automatisierte Einladung zur Koloskopie ab dem 45. Lebensjahr. Zur Qualitätssicherung sollte eine zentral auswertbare Befundungssoftware und eine automatisierte Verknüpfung mit histologischen Ergebnissen genutzt werden. Trotz dieser Maßnahmen stellen niedrige Teilnahmequoten eine große Herausforderung dar. Beispiele aus anderen Ländern zeigen variierende Raten, wobei FIT-Tests oft falsch-negative Ergebnisse liefern können.

Ziel ist es, die Inzidenz und Mortalität von Dickdarmkrebs zu senken, die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken und Ängste vor der Krebsdiagnose zu verringern. Für Personen, die keine Koloskopie wünschen, sollte das FIT-basierte Screening als Alternative angeboten werden. Implementierungsstrategien sollten die wiederholte Einladung zur Koloskopie und die Nachverfolgung positiver FIT-Testergebnisse durch eine Koloskopie innerhalb von 30 Tagen umfassen. Bei negativen FIT-Tests sollte eine erneute Einladung alle zwei Jahre erfolgen. Die zentrale Auswertung der Ergebnisse sollte durch die ÖGGH erfolgen, mit Berichterstattung an das Bundesministerium und die Ärztekammer.