Der Einfluss der Schwangerschaft auf rheumatische Erkrankungen ist unterschiedlich. Während sich z. B. bei der rheumatoiden Arthritis die klinische Symptomatik während einer Schwangerschaft meist bessert, zeigen schwangere Patientinnen mit systemischem Lupus erythematodes eher eine klinische Verschlechterung.
Der Einsatz synthetischer DMARDs wie Methotrexat, Cyclophosphamid, Leflunomid und auch der neuen JAK-Inhibitoren muss aufgrund ihrer Teratogenität in der Schwangerschaft unbedingt vermieden werden.
Therapeutische Optionen während der Schwangerschaft sind etwa Antimalariamittel und Salazopyrin (mit erhöhter Folsäuresubstitution in der Schwangerschaft). Auch mit Biologika wie TNF-Blockern hat man viel Erfahrung. In der Schwangerschaft sind TNF-Blocker mit geringer Plazentagängigkeit wie Certolizumab oder Etanercept zu bevorzugen. Andere Biologika wie Tocilizumab oder Rituximab zeigen zwar keine Teratogenität im Tierversuch, sind aber dennoch aufgrund fehlender Daten zu vermeiden.
Bei rheumatischen Erkrankungen sollte eine Schwangerschaft gut geplant werden. Aus diesem Grund wurde zur Betreuung von Patientinnen während der Schwangerschaft am Wiener AKH eine Schwangerschaftsambulanz eingerichtet, die gemeinsam mit der Frauenheilkunde betreut wird; auch weil hier interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders wichtig ist. Eine weitere Anlaufstelle in Wien existiert mit der Schwangerschaftsambulanz im Krankenhaus Hietzing.