Präsentation: Holger Thiele
In den letzten Jahren hat sich zur Behandlung der hochgradigen Aortenklappenstenose bei Patienten mit hohem Operationsrisiko die Transkutane Aortenklappen-Implantation (TAVI) etabliert. Es stellt sich nun die Frage: Welche TAVI-Herzklappe und welche Narkose- bzw. Sedationsmethode ist die richtige?
In einer Studie aus Deutschland wurden 447 Patienten randomisiert zu TAVI mit der Evolut R (Medtronic)- oder der Sapien 3 (Edwards Lifesciences)-Herzklappe.
Hier ergaben sich keine Unterschiede für den kombinierten Endpunkt aus Tod jeglicher Ursache, Schlaganfall, moderater bis schwerer Klappeninsuffizienz und permanenter Schrittmacher-Implantation nach 30 Tagen (27,2 % vs. 26,1 %; p = 0,02 für Äquivalenz). Interessanterweise zeigte sich im Sapien 3-Arm eine höhere Schlaganfallrate (0,5 % vs. 4,7 %; p = 0,01), die Rate permanenter Schrittmacher-Implantation war in beiden Armen höher als erwartet (22,9 % vs. 19,0 %; p = 0,06 für Äquivalenz). Des Weiteren war im kombinierten Endpunkt aus Tod jeglicher Ursache, Herzinfarkt, Schlaganfall, Infektion mit Notwendigkeit zur antibiotischen Therapie und akuter Nierenschädigung nach 30 Tagen kein Unterschied festzustellen zwischen den beiden untersuchten Narkosearten, Vollnarkose und lokale Betäubung (25,5 % vs. 27,0 %; p = 0,02 für Äquivalenz).
Schlussfolgerung für die tägliche Praxis: Die SOLVE-TAVI-Studie zeigte bei Patienten mit einer hochgradigen, symptomatischen Aortenklappenstenose, die ein hohes Operationsrisiko haben, dass die Sicherheit von selbstexpandierenden oder ballon-expandierbaren TAVI-Herzklappen nach 30 Tagen vergleichbar ist. Ebenso gibt es keine relevanten Unterschiede in Abhängigkeit der Art der Narkose bzw. Sedation.