HARMONi-2-Studie: Ivonescimab vs. Pembrolizumab

In der chinesischen Phase-3 Studie HARMONi-2 wurde der gegen PD-1 und VEGF gerichtete bispezifische Antikörper Ivonescimab beim PD-L1-positiven fortgeschrittenen NSCLC im Erstliniensetting mit einer Pembrolizumab-Monotherapie verglichen. Der primäre Endpunkt des progressionsfreien Überlebens (PFS) wurde mit 11,14 Monaten vs. 5,82 Monaten klar erreicht [HR 0,51 (0,38-0,69), p < 0,0001]. Stratifiziert wurde nach Histologie (Squamous vs. Non-squamous) und PD-L1-Expression (1-49 % vs. ≥ 50 %), wobei alle erwähnten Subgruppen gleichermaßen profitierten. Die Verträglichkeit von Ivonescimab war insgesamt gut, die Rate an nebenwirkungsbedingten Therapieabbrüchen mit 1,5 % sehr niedrig.

Interpretation: Das Ergebnis dieser Studie ist signifikant, der PFS-Benefit unerwartet hoch, ein Einsatz in der klinischen Praxis somit grundsätzlich denkbar. Als „Caveat“ anzuführen ist das Fehlen kaukasischer Patient:innen, der Vergleich mit Pembrolizumab-mono bei niedriger PD-L1-Expression (keine EMA-Zulassung) sowie der potentiell negative Einfluss bei blutungsgefährdeten zentralen Tumoren.

Abb: Bispezifischer Antikörper Ivonescimab beim PD-L1-positiven fortgeschrittenen NSCLC