Die Herzinsuffizienz (HI) ist schon allein aufgrund ihrer Häufigkeit (3-5 % der Erwachsenenbevölkerung) ein Fall für den Allgemeinmediziner. „Dank klarer Therapiealgorithmen können weniger schwere Fälle – und das ist die Mehrheit – sehr gut vom Hausarzt betreut werden“, betont Hülsmann. Auf der anderen Seite ist die HI auch ein Fall für den Spezialisten, nämlich dann, wenn ein fortgeschrittenes Erkrankungsstadium oder vorliegende Komorbiditäten die Behandlung verkomplizieren.
Entscheidend für eine optimale Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten ist ein gut funktionierender Informationsaustausch, sprich eine gute Kommunikation. Es muss klar sein, welcher Patient primär ein Fall für den Hausarzt ist – die stabileren und leichteren Fälle, aber auch, wann der Hausarzt einen Patienten an den Kardiologen überweisen sollte. Obwohl das NT-proBNP ein exzellenter Marker zur Risikoabschätzung ist, werden Patienten derzeit eher aufgrund von Beschwerden an den Spezialisten weiterverwiesen. Dabei ist bekannt, dass Beschwerden zwar ein guter diagnostischer Marker sind, aber prognostisch bedingt aussagekräftig sind. So gibt es auch asymptomatische Patienten mit HI in einem fortgeschrittenen Stadium, die rechtzeitig zum Facharzt überwiesen werden sollten.
Strukturierte Betreuungsprogramme zu Versorgung von HI-Patienten wären wünschenswert: Dazu Hülsmann: „Es braucht jemanden, der die vielen beteiligten Fachdisziplinen koordiniert. Der Patient sollte sich nicht selber seine ärztlichen Partner suchen müssen, sondern sollte durch unser Gesundheitssystem geleitet werden.“