Das Schlusswort: Die Regierung ist gefordert

Ende 2013 präsentierte AUSTROMED eine Studie zur ­wirtschaftlichen Bedeutung der Medizinprodukte-Unter­nehmen in Österreich. Die Ergebnisse unterstreichen die ­Relevanz der Medizinprodukte-Branche als Standort- und ­Arbeitsmarktfaktor und zeigen klar den wichtigen Einfluss der Medizinprodukte-Unternehmen für die Wertschöpfung, Produktion und den Arbeitsmarkt in Österreich auf.
Medizinprodukte spielen in allen Bereichen des Gesundheitswesens – von der Prävention über Diagnostik und Therapie bis hin zur Rehabilitation – eine tragende Rolle. Die Medizin­produkte-Unternehmen in Österreich sind nicht nur ein Grundpfeiler moderner medizinischer Versorgung, sondern stellen auch einen bedeutenden volkswirtschaftlichen Faktor dar.
Als Konsequenz aus den Studienergebnissen stellt AUSTROMED konkrete Forderungen an die neue Bundesregierung. Was von den Befragten insbesondere kritisiert wird, ist das ­Refundierungssystem. Es wird als starr, intransparent und innovationshemmend wahrgenommen. AUSTROMED fordert daher eine nachvollziehbare, transparente Verfahrensordnung sowie die Anerkennung von Innovationen. Auch die zu­nehmend preisdominierte Vergabepraxis bei öffentlichen ­Ausschreibungen, die sich an Mindeststandards orientiert, wird massiv beanstandet. Deshalb ist es unbedingt notwendig, neben dem Preis die Qualität verpflichtend als messbares und objektives Zuschlagskriterium bei Ausschreibungen zu nominieren.
Von den Verantwortlichen in der heimischen Gesundheitspolitik sollte erkannt werden, dass die Medizinprodukte-Branche ein innovativer und wachstumsstarker Zukunftsmarkt bleiben wird und dementsprechend zu behandeln ist. Die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen und damit auch nach Medizinprodukten ist hoch und die Tendenz ist weiterhin steigend.
Aber der Medizinprodukte-Markt ist nicht nur heiß umkämpft, er ist durch die zunehmende Internationalisierung und Innovationsdynamik, durch Veränderungen der Beschaffungsmärkte und engere Budget-Spielräume der öffentlichen Hand zusätzlich einem erheblichen Strukturwandel ausgesetzt.
Wir fordern die Bundesregierung daher auf, politische ­Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die Entwicklungs­potenziale und die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen ­Medizinprodukte-Unternehmen unterstützen und fördern. Die gewachsene Struktur und das gesunde Unternehmensumfeld dürfen nicht durch kurzfristige, einseitige Maßnahmen zur Kostendämpfung zerstört werden. Die Medizinprodukte-­Unternehmen selbst werden ihr Stärkeprofil weiter schärfen und ausbauen. Zukünftig gilt es, noch flexibler, schneller und lösungsorientierter als bisher zu reagieren, um den bevor­stehenden Herausforderungen gewachsen zu sein.

Ihr

Mag. Friedrich Thomasberger
AUSTROMED Präsident