Das erste Auto mit einer Zentralverriegelung verließ 1983 die Produktionshallen des Automobilkonzerns Renault. 1943 war der Kugelschreiber geboren und 2001 waren die ersten Worte auf Wikipedia „Hello World“. 1993 wurde der erste Autokindersitz montiert und hat vermutlich vielen Kindern das Leben gerettet. Am 26. Juni 1974 ging das erste Produkt mit einem Strichcode über den Ladentisch. Heute sind die schwarzen Striche auf weißem Grund aus dem Handel nicht mehr wegzudenken. Die Liste der Beispiele für Ideen, die Märkte oder Lebensgewohnheiten in ihren Grundfesten verändert haben, könnte wohl noch lange so fortgesetzt werden. Nicht alle diese Ideen haben gleich die Menschheitsgeschichte aus den Angeln gehoben, aber sie haben eines gemeinsam: Sie sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken, machen das Leben an vielen Stellen leichter und waren ein Baustein zu einer Welt, wie wir sie heute kennen.
Unzählige Ratgeber, Seminare und Vorträge beschäftigen sich aktuell mit dem Thema, wie gute Ideen aus dem Nichts kommen und der nächste große Wurf die Geschichte verändern wird. Barrierefreies Denken, Killer-Ideen, Weltklasse-Leadership – die Schlagwörter sind mächtig, am Ende steht schließlich ein Produkt oder ein Prozess, kurz: eine Idee, mit der es nachher besser sein soll als vorher. Und wo, wenn nicht im Gesundheitswesen, ist dieses „Vorher-Nachher“ von so entscheidender Bedeutung: von krank zu gesund, von schlechter zu guter Lebensqualität, von Schmerzen zum Wohlfühlen. Medizinprodukte sind unverzichtbar für ein gesundes Leben!
Vom Fieberthermometer bis zur Herzklappe, vom Pflaster bis hin zu künstlichen Gelenken, vom Röntgenbild bis zum Gipsverband: Kaum eine Diagnose oder ein ärztlicher Eingriff ist ohne Verwendung von Medizinprodukten denkbar. Medizinprodukte-Unternehmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsversorgung und sind gleichzeitig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Österreich. Sie schaffen Innovationen, generieren Wertschöpfung und Produktion, sichern Arbeitsplätze und bieten eine hochwertige Aus- und Weiterbildung für ihre Mitarbeiter, um die Anwender- und folglich die Patientensicherheit zu gewährleisten. Und doch haben es die Unternehmen dieser Branche manchmal schwer, gehört zu werden, denn rund 500.000 unterschiedliche Artikel sind in ihrer Vielfalt schwer fassbar. Kleine Handelsbetriebe und Nischenanbieter gehören hier ebenso dazu wie große Konzerne. Die Erzeugnisse der Medizinprodukte-Unternehmen werden stark durch die öffentliche Hand beeinflusst und sind seit einigen Jahren einem erheblichen Strukturwandel ausgesetzt. Die politische Gestaltung der Rahmenbedingungen wie die Vergabepraxis bei öffentlichen Aufträgen, die europäische Gesetzgebung oder die Rückerstattung von Leistungen durch die Sozialversicherung haben einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Medizinprodukte-Unternehmen in Österreich.