Mithilfe von In-vitro Diagnostik wird menschliches Probenmaterial wie Blut, Speichel, Urin oder Gewebe im Rahmen der medizinischen Diagnostik, Vorsorge und des Screenings sowie der Therapie untersucht. Ob Blutabnahme, Selbsttest oder Impfung – nichts geht ohne In-vitro Diagnostik. Die eingesetzten Reagenzien und Analysesysteme werden von medizinischem Fachpersonal, biomedizinischen Analytikern oder – so wie zum Beispiel bei der Blutzuckermessung oder einem Schwangerschaftstest – auch vom Patienten selbst verwendet.
Die Labormedizin umfasst neben dem Beitrag zur Diagnostik auch die Verlaufs- und Therapiekontrolle sowie die Aufbereitung von Daten zur Prognose von Krankheitsentwicklungen und liefert damit einen unverzichtbaren Beitrag zur medizinischen Versorgung. Durch sichere und punktgenaue, frühe Diagnose werden schnelle Entscheidungen und maßgeschneiderte Therapien ermöglicht. Dies bedeutet für Patienten einen optimierten Behandlungsverlauf und damit verbesserte Behandlungs- und Lebensqualität. Medizinische Leistungserbringer profitieren von einer vertieften Entscheidungsbasis gepaart mit Einsparungen im Gesundheitswesen. 60 bis 80 %1 der Therapieentscheidungen und des -erfolges basieren auf einer einwandfreien, qualitativ hochwertigen Labordiagnostik, die dabei europaweit nur 0,8 %2 der Gesundheitsausgaben verursacht.
„Aktuell ist die Labordiagnostik in aller Munde, spielt sie doch beim Infektionsnachweis, bei der Teststrategie und beim Impfen selbst eine zentrale Rolle“, sagt DI Peter Bottig. Er ist Sprecher der AUSTROMED-Branchengruppe In-vitro Diagnostik (IVD) und erklärt: „Die Branchengruppe trägt Verantwortung dafür, ethische und wirtschaftliche Prinzipien einzuhalten sowie Qualität und Innovation sicherzustellen. Sie besteht aus Vertretern der Industrie, deren Kernkompetenz in der Entwicklung, Produktion und Bereitstellung von Produkten für eine hochwertige Diagnostik liegt. Diese betreuen und unterstützen Labore und deren Stakeholder – von Patienten bis hin zu zuweisenden Ärzten, Trägern von Instituten, deren finanzierenden Gesellschaften und den politischen Vertretern.“ Ziel der gemeinsamen Arbeit ist es, die Diagnostik effektiv, effizient und für jeden leistbar zu gestalten sowie das breite Leistungsspektrum im Gesundheitswesen entsprechend zu kommunizieren. „Für die einzelnen Betriebe ist es unabdingbar, laufend neue Produkte zu entwickeln, die positiven Einfluss auf eine schnelle Genesung der Patienten haben“, so Bottig. Was es dazu braucht – vor allem auch in der Post-Corona-Zeit – ist für den Experten klar: Es braucht ein innovationsfreundliches Klima und einen starken Wirtschaftsstandort Österreich.