… Doris Winkler, Geschäftsführerin von Johnson & Johnson Medical, ist vor Kurzem als erste Frau in den Vorstand der AUSTROMED gewählt worden. Im Interview erzählt sie über ihre Motive für eine erfolgreiche Interessensvertretung.
Was ist Ihre Motivation, sich im Rahmen der Interessensvertretung der Medizinprodukte-Unternehmen zu engagieren?
Die Mitgliedsbetriebe der AUSTROMED leisten einen wichtigen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Österreich. Umso wichtiger ist es, dass die Interessen dieser Branche gut und nachhaltig vertreten werden – genau dies möchte ich mitgestalten. Aus der Sicht von Johnson & Johnson Medical liegt mir natürlich daran, dass unsere Interessen ebenfalls berücksichtigt werden. Wir sind einer der „Big Player“ am Markt und daher ist es naheliegend, dass wir in der AUSTROMED aktiv mitarbeiten.
Welche Themen werden Sie schwerpunktmäßig bearbeiten?
Im Rahmen der Arbeitsgruppe „Gesundheitspolitik“ arbeite ich mit Branchenkollegen an den Themen Standortsicherung und Innovation. Derzeit ist der Markt in Österreich von massiven Veränderungen betroffen, die natürlich auch an Medizinprodukte- Unternehmen nicht spurlos vorübergehen. Wir versuchen aufzuzeigen, welche gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen nötig sind, um den Standort Österreich für unsere Branche attraktiv zu halten.
Welche Ziele haben Sie sich konkret für 2012 gesteckt?
Für 2012 haben wir uns die Erarbeitung eines Positionspapieres vorgenommen, aus dem in weiterer Folge konkrete Forderungen an die jeweils relevanten Entscheidungsträger im Gesundheitswesen abgeleitet werden können.
Wo sehen Sie derzeit die größten Herausforderungen?
Eine große Herausforderung ist sicher der Kostendruck, den wir aufgrund steigender Rohstoffpreise und zusätzlicher Abgaben, aber auch vonseiten der Entscheidungsträger im Gesundheitswesen spüren. Letztere stehen selbst unter großem Druck. Sie sind Schnittstelle zwischen Krankenhäusern, Patienten und Politik und sie müssen die verschiedensten Interessen auf einen Nenner bringen. Uns als Medizinprodukte-Unternehmen verpflichtet das, intern so effizient wie möglich zu arbeiten, um unsere knappen Ressourcen optimal einzusetzen.
Was wünschen Sie sich persönlich für die Entwicklung des heimischen Gesundheitsmarktes für die nächsten drei bis fünf Jahre?
Ich erhoffe mir klare Rahmenbedingungen für ein gut funktionierendes Gesundheitssystem – und die Durchführung der nötigen strukturellen Reformen, damit der personelle und technische Aufwand für das Gesundheitssystem nicht weiter explodiert. Wichtig ist mir jedoch bei allen Reformen darauf zu achten, dass in Österreich auch in Zukunft jeder Patient die bestmögliche Behandlung erhält und am medizinischen Fortschritt teilhaben kann.