Großer Erfolg für das Institut für Technologieentwicklung in der Strahlentherapie (rad- ART) der Paracelsus Universität: Das Team um Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer konnte eine langfristige Forschungskooperation mit der EBG MedAustron GmbH abschließen. Dabei geht es um die Entwicklung von Konzepten und Software für die in Wiener Neustadt errichtete MedAustron-Anlage, eines der modernsten Zentren für Forschung und Ionentherapie in Europa. Weltweit existieren nur drei derartige Zentren. Das Herzstück der vom Land Niederösterreich errichteten und betriebenen 200 Millionen Euro teuren Anlage ist ein in Zusammenarbeit mit CERN entwickelter Teilchenbeschleuniger. Der Synchrotron – 80 Meter Ringdurchmesser und 700 Tonnen Stahl – beschleunigt die Ionen auf 2/3 Lichtgeschwindigkeit und appliziert sie punktgenau auf den Tumor. Die Bestrahlung der an Krebs erkrankten Patienten erfolgt mit Kohlenstoffionen und Protonen – speziellen Strahlen mit anderen physikalischen Eigenschaften, als sie die in der Krebstherapie bisher verwendeten Photonenstrahlen (Röntgenstrahlen) aufweisen. Ionen können punktgenau auf den Tumor abgegeben werden und auf den Millimeter genau so tief eindringen, wie man das möchte. Außerdem sind die „Schweren“ unter den Ionen – zum Beispiel Kohlenstoffionen – biologisch effektiver als Photonen: Sie wirken dreimal so stark auf die Tumorzellen und sind schonender zum Normalgewebe. „Aufgrund dieser Eigenschaften wird in Österreich erstmals die Behandlung von anatomisch schwierigen Situationen und von Tumorarten möglich sein, die heute gar nicht oder nicht effizient behandelbar sind“, erläutert Univ.-Prof. Dr. Felix Sedlmayer, Leiter des radART-Institutes und Primar der Universitätsklinik für Radiotherapie und Radio-Onkologie.