Der westafrikanische Ebola-Ausbruch markierte eine Krise globalen Ausmaßes. Das MERS-Virus breitete sich nach Korea aus und wird zunehmend zu einer globalen Bedrohung. Das Zika-Virus, das 2015 erstmals in Südamerika auftauchte, ist eine ernst zu nehmende Gefahr für schwangere Frauen. Und die wachsende Resistenz von Krankheitserregern stellt ein grundlegendes Hindernis dar, um auf Epidemien angemessen reagieren zu können. Zusätzlich wurden durch die Flüchtlingskrise in Europa die Bedenken eines Wiederauftretens von Infektionskrankheiten sowie Forderungen nach einem effektiven Monitoring und Screening von Migranten wieder lauter.
Für die Forschung und Entwicklung effektiver Langzeitlösungen sind ein internationaler wissenschaftlicher Austausch und Kooperationen unerlässlich. Um neues Wissen und Forschungsergebnisse zu präsentieren sowie über Möglichkeiten zur Erkennung und Verhinderung von Ausbrüchen neuer Infektionskrankheiten zu diskutieren, trafen sich kürzlich internationale Wissenschafts- und Gesundheitsexperten in Wien. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen der Präventionsgedanke und der ganzheitliche, interdisziplinäre One-Health-Ansatz, der die komplexen Zusammenhänge zwischen Mensch, Tier, Umwelt und neu auftretenden Infektionskrankheiten beschreibt und die enge Zusammenarbeit der im öffentlichen Gesundheits- und Veterinärwesen tätigen Berufsgruppen erfordert. Neue Labormethoden und Diagnosemöglichkeiten, Genomik, Risikokommunikation sowie politische und gesellschaftliche Reaktionen auf Krankheitsausbrüche wurden thematisiert.
Das globale Alarmsystem und Monitoring-Programm ProMED (Program for Monitoring Emerging Diseases) ist ein zentrales Informationstool, das eine schnelle, weltweite Informationsweitergabe über neu auftretende Infektionskrankheiten und Epidemien sicherstellt. ProMED ist frei zugänglich und politisch unabhängig. Durch die Bereitstellung und weltweite Verbreitung von aktuellen und seriösen Nachrichten über gesundheitliche Bedrohungen von Mensch, Tier und Pflanzenwelt können Vorsorgemaßnahmen rechtzeitig veranlasst werden, um eine Massenausbreitung zu verhindern und Leben zu retten. ProMED erreicht mehr als 70.000 Follower in 201 Ländern und ist ein Programm der ISID (International Society for Infectious Diseases).
www.isid.org, www.promedmail.org
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18th International Congress on Infectious Diseases (ICID)
1.-4. März 2018, Buenos Aires