Häufigste Ursache für eine nosokomiale Harnwegsinfektion sind nach aktuellen Daten der GPIU-Studie (Global Prevalence Study on Infections in Urology) mit 67 Prozent Blasenkatheter. Die Infektionsgefahr durch einen liegenden transurethralen Dauerkatheter ist relativ hoch, pro Tag nimmt das Risiko um fünf bis zehn Prozent zu. Aktuelle Daten aus Deutschland belegen rund 155.000 nosokomiale Harnwegsinfektionen, woraus berechnete Mehrkosten in der Höhe von 155 Millionen Euro entstehen. Eine Prävention dieser Infektion bedeutet somit enormes Einsparungspotenzial.
Um dieses Ziel zu erreichen, ist jedoch eine konsequente Umsetzung unterschiedlicher Hygienemaßnamen erforderlich. Das Erarbeiten von Hygienerichtlinien zur Katheterpflege ermöglicht, dass die Prinzipien der Blasenkatheterisierung eine standardisierte Anwendung finden. Dadurch können Unsicherheiten und mögliche Fehler in der Handhabung auf ein Minimum reduziert werden. Eine ungezielte Antibiotikatherapie kann zur Keimselektion und damit zu therapieresistenten nosokomialen Harnwegsinfekten führen. Wegen der teilweise hohen Resistenzraten ist auch anzunehmen, dass die Prophylaxe vielfach ineffektiv ausfallen wird.
Harnwegskatheter sollten nur nach strenger Indikationsstellung und Überprüfung aller Alternativen gelegt und sobald wie möglich entfernt werden. Blasenverweilkatheter sollten nicht routinemäßig in festen Intervallen gewechselt werden, sondern bei Bedarf nach individuellen Gesichtspunkten, wie zum Beispiel bei Inkrustation, Obstruktion oder Verschmutzung.
Händehygiene ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Reduktion nosokomialer Infektionen. Vor und nach jeder Manipulation am Harnwegskatheter oder Drainagesystem muss eine Händedesinfektion durchgeführt werden. Infektionsquellen am Patienten sind die keimbesiedelte Perianalregion, der Genitalbereich, der Unterbauch und die Hände. Ursache von Harnwegsinfekten seitens des Personals können unsachgemäße Manipulationen am Katheter oder Harnableitungssystem und eine mangelhafte Grundpflege des Patienten und des Katheters sein. Das Waschen des Patienten mit einer antiseptischen Waschlotion führt nachweislich zur Reduktion von therapieresistenten Keimen und kann somit eine effektive, präventive Maßnahme darstellen.
Für Deutschland werden jährlich bis zu 600.000 nosokomiale Infektionen mit bis zu 15.000 assoziierten Todesfällen gemeldet. Diese Infektionen werden in erster Linie über Hände des medizinischen Personals übertragen. Daher ist die Händedesinfektion eine der wichtigsten Maßnahmen zum Schutz sowohl des Patienten als auch des Personals. Um den regelmäßigen Einsatz durch den Anwender zu erreichen, müssen Händedesinfektionsmittel neben einer breiten Wirksamkeit ebenfalls eine gute Hautverträglichkeit bieten. Ethanolbasierte Produkte sind aufgrund des breiteren Wirkungsspektrums zu bevorzugen und sollten auch für den Routineeinsatz das Mittel der Wahl sein und nicht erst in Outbreak-Situationen verwendet werden.
Moderne Antiseptika gewinnen in Zeiten multiresistenter Keime immer mehr an Bedeutung. Der Wirkstoff Octenidin ist mittlerweile seit über 20 Jahren im klinischen Einsatz, dennoch wurde bis heute keine Resistenz dagegen beschrieben. Octenidin ist aber nachweislich nicht nur äußerst wirksam, sondern auch besonders gewebeverträglich. Um Infektionen vorzubeugen, kann octenisept® im Rahmen der Katheterisierung angewendet werden. Um die Keimzahl auf dem Patienten zu reduzieren, werden octenisan® wash mitts eingesetzt. Der wesentliche Vorteil besteht hier in der Zeitersparnis, da der Patient nicht angefeuchtet, eingeseift, abgewaschen und wieder abgetrocknet werden muss. Die Waschhandschuhe sind gebrauchsfertig, pflegen die Haut des Patienten durch hochwertige Pflegesubstanzen und beeindrucken durch eine nachhaltige, 24-stündige antiseptische Wirkung auf der Haut – ohne Wasser, ohne Nachtrocknen.