Die Produktdatenbank Wundversorgung wird vom Münchner Softwareunternehmen Jalomed betrieben. Sie beinhaltet die gegenwärtig in Deutschland gehandelten Produkte zur Therapie von chronischen Wunden. Die Entwicklung läuft schon seit nahezu zehn Jahren, heute sind bereits über 900 Produkte von 77 Firmen gelistet. Die Gliederung der Produkte erfolgt nach Alphabet, Produktgruppe bzw. Hersteller und Vertreiber. Interessierte Firmen können ihre relevanten Produkte bekanntgeben, diese werden dann mit den entsprechenden Kerndaten kostenfrei in die Datenbank eingestellt. Eintragungsschema und Auflistung erfolgen streng nach vorgegebenen Kriterien, Bevorzugungen werden von den Verantwortlichen jedenfalls ausgeschlossen. Weiterführende Informationen zum Produkt oder Spezifikationen können im Bedarfsfall von den Anbietern selbst über einen eigenen Onlinezugang eingepflegt werden, wofür dann aber eine Gebühr zu zahlen ist. Die Einträge werden vor ihrer Veröffentlichung von den Betreibern überprüft und dann freigegeben. Für die Aktualität der Eintragungen und die kontinuierliche Datenpflege sind die Produzenten selbst verantwortlich. Gedacht sind die Informationen, wenn auch für alle Interessierten zugänglich, in erster Linie für Ärzte und Pflegepersonal. „Hier können Ärzte zum Beispiel nach vergleichbaren Alternativen zu einem bestimmten Produkt suchen bzw. nachschauen, ob die Kosten für das Produkt von der Kasse des Patienten übernommen werden“, erläutert Kurz die Möglichkeiten der Datenbank für die Nutzer. Gerade im niedergelassenen Bereich gäbe es diesbezüglich einen beträchtlichen Informationsbedarf.
Derzeit wird an eigenen Versionen für Österreich und die Schweiz gearbeitet, sagt Peter Kurz, der seit Jahren als heimischer Experte auf dem Gebiet des Wundmanagements gilt. Kurz, der neben Behandlungen auch im Bereich der Aus- und Fortbildung sehr aktiv ist – etwa im Rahmen des Unilehrgangs an der Donau-Universität Krems –, ist selbst in den Entwicklungsprozess der Datenbank integriert. Über das allgemeine Einstiegsfenster soll man zukünftig auf eine adaptierte österreichische Datenbank zugreifen können. Bei dieser wird zusätzlich zu den bereits erwähnten Informationen in einer Spalte auch ersichtlich sein, in welchen Bundesländern das jeweilige Produkt von welchen Krankenkassen gelistet wird. Laut Kurz ist die österreichische Version grundsätzlich fertig und einsatzfähig, „sollten mehrere Firmen interessiert sein, dann geht sie online.“ Ansprechpartner für interessierte Firmen ist Mag. Stefan Krasnik (E-Mail). Er arbeitet in Österreich und steht auch für persönliche Beratungsgespräche zur Verfügung.
Die deutsche Produktdatenbank finden Sie unter: www.jalomed.de/pd5/index.php
Eine achtköpfige Wundgruppe, bestehend aus diplomierten Pflegepersonen, ist für das Wundmanagement im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf und seit Kurzem als Dreier-Team auch im Medizinischen Zentrum Gänserndorf verantwortlich. Hier wird wöchentlich auch ein sogenannter „Wundtag“ angeboten und von den Patienten sehr gut angenommen. Bisher konnten bereits 79 Behandlungen vorgenommen werden.