Die Schaumsklerosierung wird zur Behandlung chronischer Venenerkrankungen und auch als unterstützende Maßnahme zur Förderung der Wundheilung beim Ulcus cruris venosum eingesetzt.
Es wird dabei ein Sklerosierungsmittel gezielt in die zu behandelnde Vene eingespritzt, wodurch es zu einer Schädigung des Endothels der Gefäßwand und längerfristig zur Umwandlung der Vene in einen bindegewebigen Strang kommt. Durch die Anwendung von geschäumten Sklerosierungsmitteln in Kombination mit duplexsonografisch kontrollierter Venenpunktion und Schauminjektion wurde die Sklerosierungstherapie in den letzten Jahren revolutioniert.
Der Sklerosierungsschaum ist stärker wirksam als das flüssige Verödungsmittel und im Ultraschall sichtbar. Dadurch kann die Schaumverteilung in den zu behandelnden Venen ausgezeichnet dargestellt werden. Es können insuffiziente Stammvenen, Seitenastvarizen, Perforansvenen und Nährvarizen behandelt werden, wodurch die venöse Hypertension reduziert wird.
Der periulzeröse Bereich ist immer durch Dermatosklerose, Liposklerose und Stasisdermatitis geschädigt. Hier wird durch die Injektion kein zusätzliches Operationstrauma gesetzt. Im Gegenteil, es kommt in diesem sensiblen Bereich zu einem positiven Einfluss auf die Hauttrophik, zum Abheilen von Ekzemen und zur Hautstabilisierung.
Die minimale Invasivität der Methode ist dadurch gewährleistet. Eine zusätzliche Belastung der oft multimorbiden Patienten durch Operation und Narkose fällt weg. Aufgrund der Chronizität des Leidens ist die Wiederholbarkeit der Behandlung ein wesentlicher Punkt wie auch der vergleichsweise geringe Aufwand. Idealerweise ist die Durchführung dieser komplikationsarmen Therapie in der Ordination möglich.
1. Fallbeispiel: 80-jährige Patientin, rezidivierend Kontaktdermatitiden in der Ulcusumgebung, nach Sklerosierung der Nährvarizen innerhalb weniger Wochen Stabilisierung der Haut, Ulcusabheilung. Dadurch deutliche Verbesserung der Lebensqualität, Patientin braucht nun keine Hauskrankenpflege mehr, kann Hautpflege wieder alleine durchführen und Kompressionsstrumpf alleine anziehen.
2. Fallbeispiel: Ulcus cruris seit Jahren, Patient lehnt Varizenoperation strikt ab, innerhalb von 3 bis 4 Monaten nach Stammvenensklerosierung Ulcusabheilung. Regelmäßige duplexsonografische Kontrollen sind empfehlenswert und gegebenenfalls Nachbehandlungen.
Zusammenfassend ist die Schaumsklerosierung beim Ulcus cruris venosum eine effektive Methode zur Ausschaltung epifascialer venöser Refluxe und zur Förderung der Wundheilung durch signifikant raschere Heilung und Rezidivprophylaxe.
Die Kombination mit einer phasenorientierten Lokaltherapie der Wunden und mit Kompressionstherapie als Basistherapie venöser Erkrankungen ist notwendig.