Wundreport 2015: „Hinter jeder Wunde steckt ein Mensch“

Im Auftrag der Initiative Wund?Gesund!, einem Zusammenschluss von Medizinprodukte-Unternehmen aus dem Bereich Verbandstoffe, hat das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IFES die Situation der Wundversorgung in Österreich genauer unter die Lupe genommen. Bei den rund 400 persönlichen Interviews wurden Themen wie die Gründe für die Wundentstehung, der Verbandswechsel, Angaben zu Zusatzkosten und Selbstfinanzierung sowie die Zufriedenheit mit der Krankenversicherung erfragt.
Die Studie zeigt deutlich, welche Auswirkungen chronische Wunden und deren traditionelle Versorgung auf die Betroffenen selbst, aber auch auf die Volkswirtschaft insgesamt haben. So werden aktuell nur 15 Prozent der Erkrankten mit modernen Wundprodukten behandelt. Bei knapp drei Viertel der befragten Personen (72 %) muss zumindest alle drei Tage der Verband gewechselt werden. Rund sechs von zehn der Betroffenen gaben an, den Verbandswechsel nicht selbst durchführen zu können. Sie müssen einen niedergelassenen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Auch die ärztlichen Informationen zum Heilungsverlauf der Wunde sind den Befragten zu gering: fast die Hälfte meint, beim Verbandswechsel nicht ausreichend oder gar nicht über den Zustand der Wunde aufgeklärt worden zu sein. Der Verbandswechsel selbst wird von rund zwei Drittel der Betroffenen (64 %) als schmerzhaft beschrieben.
„Der Wundreport zeigt sehr deutlich, dass ein innovatives Wundmanagement positive Auswirkungen auf die Betroffenen hat. Das bedeutet nicht nur eine Entlastung für die Menschen selbst, sondern auch für das Gesundheitssystem“, bestätigt Dr. Markus Duft, Facharzt für Chirurgie im Krankenhaus Göttlicher Heiland und Vorstand des Vereins Wundmanagement Wien. Duft plädiert vor allem für ein integratives Wundmanagement und mehr Empowerment: „Über den Tellerrand schauen und Kollegen fragen, ist der erst Schritt für eine gute Zusammenarbeit in einem Wundteam. Und wir müssen Betroffene aufrütteln, dass sie sich nicht damit zufriedengeben, schlecht heilende, schmerzende Wunden zu haben. Die Gesundheitskompetenz der Betroffenen kann nur mit unserer Unterstützung wachsen.“

 

 

Wundreport zeigt Lücken auf

„Wir wollen mit dem Wundreport ein aktuelles Bild zur Situation der Wundversorgung in Österreich aufzeigen und den gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern unsere Forderungen nach einem optimierten Wundmanagement noch deutlicher machen“, betont Gerald Gschlössl, Sprecher der Initiative Wund?
Gesund! und Vertriebsleiter bei Lohmann & Rauscher. Die Initiative fordert vor allem eine Patientenversorgung „State of the Art“, die positive Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und gleichzeitig eine geringere Belastung der Patienten bedeutet.

www.wund-gesund.at