Mit EMPA-REG wurde die erste kardiovaskuläre Sicherheitsstudie mit einem SGLT-2-Hemmer abgeschlossen; die ausführliche Präsentation der Ergebnisse erfolgt im Rahmen der Jahrestagung der Europäischen Diabetesgesellschaft (EASD) am 17. September in Stockholm. Bereits am 20. August verlautbarten Lilly/Boehringer Ingelheim das wichtigste Ergebnis: Die Zugabe von Empagliflozin (10 mg oder 25 mg) zur Standardtherapie führt bei Hochrisiko-Patienten mit Typ-2-Diabetes im Vergleich zur Zugabe von Placebo zu einer Reduktion des kardiovaskulären Risikos.
Die Studie umfasste eine Population von 7.034 Patienten mit Typ-2-Diabetes und hohem kardiovaskulären Risiko, der mittlere HbA1c-Ausgangswert betrug 8,1 %. Nahezu alle Studienteilnehmer hatten eine kardiovaskuläre Erkrankung und ein großer Teil erhielt eine glukosesenkende Kombinationstherapie sowie Statine und Blutdrucksenker. Primärer Endpunkt war die Zeit bis zum Auftreten von kardiovaskulärem Tod, nichttödlichem Herzinfarkt oder nichttödlichem Schlaganfall. 57 % der Teilnehmer hatten eine Diabetesdauer von mindestens 10 Jahren, 18 % von weniger als 5 Jahren. Die Studiendauer war ereignisgetriggert bis zum Auftreten von ≥ 691 bestätigten Ereignissen des primären Endpunkts. Die Nachbeobachtungszeit betrug bis zu 5 Jahre mit einer medianen Dauer von 3,1 Jahren.
EMPA-REG erreichte den primären Endpunkt und demonstrierte die Überlegenheit hinsichtlich kardiovaskulärer Risikoreduktion bei Zugabe von Empagliflozin zusätzlich zur Standardtherapie.
Kommentar von Prof. Dr. Guntram Schernthaner, Wien
Die vor der offiziellen Präsentation von EMPA-REG verlautbarten Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Bei der Vorstellung im Rahmen des EASD werden mit großem Interesse Details zur Größenordnung des kardiovaskulären Benefits und die Ergebnisse zu den zahlreichen sekundären Endpunkten erwartet – im Mittelpunkt sicher die Hospitalisierung wegen instabiler Angina oder Herzinsuffizienz, Gesamtmortalität und renale Outcomes. Interessant wird auch sein, inwieweit dieser Befund der kardiovaskulären Überlegenheit auf die verschiedenen Subgruppen übertragbar ist – z. B. Patienten mit kurzer Diabetesdauer – und welche Komponenten des kombinierten primären Endpunktes das Ergebnis, auch wieder im Hinblick auf die Subgruppen, beeinflussten. In weiterer Folge wird es sicher spannend zu beobachten sein, ob die Ergebnisse die Empfehlungen der künftigen Guidelines beeinflussen werden.