Gilbert and Krum, Heart failure in diabetes: effects of anti-hyperglycaemic drug therapy. Lancet 385:2107, 2015
Kontext: Aufgrund ihrer komplexen multifaktoriellen Pathogenese, die neben der KHK auch Hypertonie, diabetische Kardiomyopathie und ein erhöhtes extrazelluläres Flüssigkeitsvolumen umfasst, lässt sich die Herzinsuffizienz nicht klar in die Klassifikation der mikro- oder makrovaskulären Erkrankungen einordnen und wird üblicherweise auch nicht im kombinierten kardiovaskulären Endpunkt erfasst (vgl. dazu Review von Ferrannini and DeFronzo, Seite 46). In der Framingham-Studie wurde gezeigt, dass Diabetes das Risiko für eine Herzinsuffizienz bei Männern auf das 2-Fache und bei Frauen auf das 5-Fache erhöht (Kannel et al., Am J Cardiol 1974); laut UKPDS (UKPDS Group, Lancet 1998) führt die Herzinsuffizienz ähnlich oft zur Hospitalisierung wie nichttödliche Herzinfarkte und Schlaganfälle. Trotz ihrer Häufigkeit, Morbidität und Mortalität wird die Herzinsuffizienz in der diabetologischen Ausbildung vernachlässigt und in der Bewertung der diabetischen Komplikationen unterschätzt. Während sich Medikamente zur Behandlung der Herzinsuffizienz wie ACE-Hemmer oder Betablocker bei Diabetikern als ebenso wirksam erwiesen wie bei Nichtdiabetikern, ist derzeit noch wenig über die Auswirkungen der verschiedenen antidiabetischen Substanzklassen auf die Herzinsuffizienz im Rahmen einer intensiven glykämischen Kontrolle bekannt.
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