Wenn wir an die entzündlichen Gelenkerkrankungen denken, waren die Betroffenen vor gar nicht allzu langer Zeit mit späten Diagnosestellungen und Therapien, die den Erkrankungsverlauf nur unzureichend beeinflussen konnten, konfrontiert. Entsprechend litten die Erkrankten an chronischen Schmerzen, Depressionen, zunehmenden Beeinträchtigungen und verkürzten Lebenszeiten.
Wie sehr sich das geändert hat, zeigt dieses Heft am Beispiel der rheumatoiden Arthritis. Wo Rheumatologinnen früher Mühe hatten, überhaupt eine sinnvolle Therapie anzubieten, dürfen wir heute über präventive Therapiemaßnahmen – zumindest – nachdenken. Wo früher Rheumatologen die Diagnose oft erst gestellt haben, wenn schon irreversible Schäden im Röntgen zu sehen waren, dürfen wir jetzt schon über Veränderungen diskutieren, die klinisch nicht zu erkennen sind, sich aber z. B. im Ultraschall zeigen. Und wo früher Krankheitshemmung höchstes Ziel war, dürfen wir, zumindest bei einigen Patienten, von einer Heilung ausgehen.
All das kann aber nur erhalten und weiter verbessert werden, wenn einerseits die rheumatologische Forschung auch und gerade in unserem Land weiter ausgebaut wird, andererseits auch die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten entsprechend den Notwendigkeiten gewährleistet wird.
Sich dafür einzusetzen wird lohnende Aufgabe der nächsten Jahre sein,
meinen zumindest
Kurt Redlich und Josef Smolen