Europaweit größte StudienteilnehmerInnen-Dichte: Die ABCSG genießt nicht nur das Vertrauen der Fachwelt, sondern ganz besonders das der Krebskranken selbst. Immerhin nehmen mittlerweile fast 25.000 krebskranke Frauen und Männer an den verschiedenen Studien der ABCSG teil. Durch die hohen TeilnehmerInnen verstärkt sich die Aussagekraft der Studienergebnisse, und das kommt letztlich den KrebspatientInnen zugute. In vielen Ländern Europas gilt es, große Widerstände zu überwinden, um PatientInnen von einer Studienteilnahme zu überzeugen, in Österreich ist das anders. Die ABCSG ist in der Lage, ähnlich große klinische Studien wie Deutschland und Großbritannien durchzuführen. Das heißt, dass Österreich gemessen an der Einwohnerzahl über die europaweit größte Studienteilnehmerzahl verfügt.
In den vergangenen Jahren hat man innerhalb der ABCSG auch den richtigen „Riecher“ für brandaktuelle Forschungsfragen bewiesen. Drei von vier Studienresultaten der ABCSG werden als neue Therapieformen standardmäßig weitergeführt und verbessern die Heilungschancen der Brustkrebspatientinnen deutlich.
Durchgeführt werden die Studien an rund 100 spezialisierten Zentren, die auf die patientInnenorientierte Zusammenarbeit von ExpertInnen für Chirurgie, Gynäkologie, Radiotherapie, internistische Onkologie, Radiologie, Pathologie, Psychologie und Rehabilitationstherapie besonderen Wert legen.
Gerade die Zusammenarbeit zwischen FrauenärztInnen und ChirurgInnen ist – doch etwas anders als in der Vergangenheit – innerhalb der Studiengruppe hervorragend, auch basierend auf der guten persönlichen Beziehung zwischen den ProponentInnen und des großen gemeinsamen Erfolges. Klar ist, dass in einem kleinen Land wie Österreich der weltweit sichtbare Erfolg nur gemeinsam erreicht werden kann – die ABCSG ist ein wunderbares Beispiel dafür!
Aktuelle Brustkrebs-Studien: Die Studie ABCSG-18 ist aktuell das größte Projekt der ABCSG, das mit Ende des kommenden Jahres 3.400 Brustkrebspatientinnen eingeschlossen haben wird. Untersucht wird der Effekt des Antikörpers Denosumab, der eine Behandlungsalternative zu Bisphosphonaten bei therapieinduzierter Osteoporose sein könnte. Darüber hinaus soll die Studie zeigen, ob sich diese moderne Therapie auf die Rezidivwahrscheinlichkeit von postmenopausalen Brustkrebspatientinnen auswirkt.
Was lange Zeit scheinbar unmöglich erschien – eine „Impfung gegen Brustkrebs“ – rückt nun mit der ABCSG-34 in greifbare Nähe. Die ABCSG testet weltweit erstmals eine neuartige Immuntherapie zur Behandlung des Mammakarzinoms. Prä- und postmenopausale Patientinnen mit primärem Mammakarzinom erhalten entweder eine endokrine Therapie mit Letrozol oder eine Chemotherapie mit EC + T in klassischer oder reversierter Sequenz. Zusätzlich erhält die Hälfte der Patientinnen den Wirkstoff L-BLP25. Diese Vakzinierung stellt ein völlig neues therapeutisches Konzept dar. Die Impfung soll die Wirkung der neoadjuvanten Therapie verstärken und direkt zur Hemmung des Tumorwachstums beitragen.
Traditionell beschäftigt sich die ABCSG mit neoadjuvanten Studienprotokollen – ABCSG-32 ist auch ein solches. PatientInnen mit einem HER2-positivem frühen Brustkrebs bekommen zur Standardtherapie nicht-pegyliertes liposomal verkapseltes Doxorubicin (NPLD). Die Therapiekombination soll eine Verringerung der kardialen Toxizität bringen. Darüber hinaus wird untersucht, ob das NPLD eine Antitumorwirkung zeigt.
Der Frage, ob eine Kombination von Trastuzumab und Pertuzumab die Effektivität der adjuvanten Brustkrebstherapie verbessert, geht die internationale APHINITY-Studie nach, an der sich die ABCSG beteiligt.
Auch ABCSG-28 ist ein spannendes Studienprojekt für primär metastasierte Mammakarzinom-Patientinnen. Bei ihnen wird untersucht, ob die Entfernung des Tumors das Überleben verbessern kann.
abcsg.future: Neben der klinischen Studienarbeit – die ABCSG führt aktuell 12 Studien durch, unter anderem auch zum kolorektalen Karzinom und seit diesem Jahr zum Pankreaskarzinom – engagiert sich die ABCSG für die Nachwuchsförderung und unterstützt mit ihrem abcsg.future-Programm onkologisch wissenschaftlich interessierte ÄrztInnen in ihrer Ausbildung und Karriere. Es lohnt sich, www.abcsg.at zu besuchen, um einen Einblick der unterschiedlichen Förder-Module zu bekommen, die unter anderem Kongress-Stipendien und Auslandsaufenthalte an renommierten Forschungszentren beinhalten.