Ein eigenes Baby – das ist der sehnlichste Wunsch vieler Paare. Mit der Geburt von Louise Brown begann 1978 die weltweite Erfolgsgeschichte der In-vitro-Fertilisation. Seither wurden mehr als vier Millionen Kinder durch künstliche Befruchtung geboren. Vier Jahre nach Louise Brown kam auch in Österreich das erste Retortenbaby auf die Welt.
In Österreich bleibt jedes sechste Paar ungewollt kinderlos. Das entspricht 2 bis 4% aller Paare im zeugungsfähigen Alter und es werden immer mehr. Ebenso steigt die Zahl derer, die die Fortschritte auf dem Gebiet der “künstlichen Befruchtung” in Anspruch nehmen. Da angenommen wird, dass 75% der Kinderwunschpaare derzeit unbehandelt sind, ergibt sich hochgerechnet eine Zahl von ca. 35.000 Kinderwunschpaaren in Österreich mit steigender Tendenz.
Kostenübernahme durch den IVF-Fonds: Mit der Einführung des IVF-Fonds im Jahr 2000 ist eine neue Ära in der Reproduktionsmedizin angebrochen. Seit 1. Jänner 2000 ist das Bundesgesetz, mit dem ein Fonds zur Finanzierung der Invitro- Fertilisation (IVF-Fonds-Gesetz, BGBI I 1999/180) eingereicht wurde, in Kraft. Gegenstand dieses Gesetzes ist die Kostenübernahme der In-vitro-Fertilisation durch den Bund. Durch diesen Fonds werden 70% der Kosten der In-vitro-Fertilisation gedeckt. Die restlichen 30% sind von den Patientinnen bzw. deren Partnern selbst zu tragen.
Vom 2. November 2009 bis zum 1. April 2010 widmeten wir uns ausschließlich den Kinderwunschpaaren, die aufgrund der nicht vorhandenen medizinischen Indikation oder des Überschreitens der vorgegebenen Altersgrenze nicht die Fondsunterstützung in Anspruch nehmen konnten.
Seit 1. April 2010 steht auch den Kinderwunschpaaren im Fertilitätszentrum Döbling eine Kostenübernahme durch den IVF-Fonds zu Verfügung. Seither wurde bei mehr als 225 Kinderwunschpaaren eine künstliche Befruchtung durchgeführt.
Hohe Schwangerschaftsraten als Ausdruck hoher Therapiequalität: Im Jahr 2009 wurden in Österreich bei über 4.800 Paaren 6.599 IVF-Versuche über den IVF-Fonds durchgeführt. Bei diesen Versuchen konnte österreichweit eine Schwangerschaftsrate pro Follikelpunktion von 31,8% erreicht werden.
In unserem Kollektiv konnte eine biochemische Schwangerschaftsrate von 50,4 mit einer 5%igen Abortrate erreicht werden. Bei den Selbstzahlerpatienten, Durchschnittsalter 39 Jahre, konnte in 22,3% der Fälle eine biochemische Schwangerschaftsrate festgestellt werden. Diese Ergebnisse lassen sich nicht nur durch das hochqualifizierte Personal im Fertilitätszentrum Döbling, sondern auch auf die Umsetzung der europäischen Richtlinien des Gewebesicherheitsgesetzes im Laborbereich erklären.
Resümee: Mit der Etablierung der IVF-Einheit an der Privatklinik Döbling entstand somit ein einzigartiges Projekt in Wien, das mittlerweile höchste Akzeptanz bei den Kinderwunschpaaren gefunden hat und bereits im ersten Jahr zahlreichen Paaren den Wunsch nach einem eigenen Kind erfüllen konnte.