Als eine Arbeitsgruppe der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (OEGGG) zur Interessenvertretung der AssistenzärztInnen wurde die „Junge Gynäkologie“ (damals unter dem Namen „Forum Junge Gynäkologie“) im Jahr 2004 vom damaligen Präsidenten der OEGGG, Herrn Professor Sepp Leodolter, ins Leben gerufen.
Bis 2008 dauerte die erste „Schaffensperiode“ dieser Arbeitsgruppe an. In dieser Zeit hatte sich das „Forum Junge Gynäkologie“ dafür eingesetzt, das österreichische Facharztausbildungs-Niveau auf europäischen Standard zu heben und in Zusammenarbeit mit dem OEGGG-Vorstand ein Logbuch für AssistenzärztInnen einzuführen, um die erreichten Meilensteine im Curriculum zum Frauenarzt zu dokumentieren.
Nach einer kurzen Regenerationspause zwischen 2008 und 2011 ist die Junge Gyn heute wieder aktiv und setzt sich aktuell aus 10 freiwilligen BundeslandvertreterInnen zusammen (s. Tab.). Mit einem/-r alle 2 Jahre neu nominierten Arbeitsgruppenleiter/-in ist die Junge Gyn auch im Vorstand der OEGGG vertreten und darf sich in Hinblick auf das Facharzt-Curriculum und die Inhalte der OEGGG-Akademie aktiv einbringen.
Die Erleichterung eines personellen Austausches zwischen AssistenzärztInnen innerhalb der Bundesländer, um eine auswärtige Rotation im Rahmen der Facharztausbildung zu erleichtern, ist eines der großen Ziele der Jungen Gyn. Viele AssistenzärztInnen nützen diese Chance nicht nur, um ihren persönlichen Erfahrungsschatz zu erweitern, sondern auch, um mitunter gewisse Ausbildungsziele (z. B. Operationszahlen) schneller erreichen zu können. Gemäß der Ausbildungsordnung des neuen Curriculums, welches ab 2014 in Kraft gesetzt wird, wird es zudem erforderlich sein, für die Dauer von mindestens 6 Monaten in einem auswärtigen Krankenhaus gearbeitet zu haben. Mittels einer offenen virtuellen Plattform soll das Suchen und Finden eines/-r passenden Austauschpartners/-in innerhalb von Österreich erleichtert werden.
Auch auf den OEGGG-Tagungen war die Junge Gyn mit eigenen Sitzungen präsent: Anlässlich der Herbsttagung 2011 in Mayrhofen und der heurigen Jahrestagung in Graz wurde den Sitzungen „Challenge: Eine interaktive Herausforderung – Bring den Professor aus der Fassung“ bewusst ein unterhaltsamer Charakter gegeben, indem geladene Experten und das Publikum in Entscheidungsfragen bezüglich des klinischen Managements zu vorgestellten Fällen eingebunden wurden.
Teil des ENTOG-Netzwerks: In einem europäischen Netzwerk mit allen AssistenzärztInnen im Fach der Frauenheilkunde, kurz ENTOG (European Network of Trainees in Obstetrics and Gynecology), ist es der Jungen Gyn im Frühjahr 2007 gelungen, hunderte Gastärzte aus Europa für eine Woche in österreichischen Spitälern unterzubringen, um ihnen einen Einblick in die österreichische Kultur und medizinische Arbeitswelt zu ermöglichen. Diese Treffen finden jedes Jahr in einem anderen europäischen Land statt und sollen den interkulturellen medizinischen Diskurs und die Offenheit für andere Gesundheitssysteme unterhalten (s. Bericht unten).
Heuer stand Estland im Rampenlicht des 22. ENTOG-Exchange-Programms. Zwei österreichische KollegInnen, Dr. Petra Pateisky (Medizinische Universität Wien) und Dr. Philipp Reif (Medizinische Universität Graz), durften im Mai 2012 in die estonische Kultur und in das Spitalswesen der Hauptstadt Tallinn eintauchen (siehe Bericht im Textkasten).
Als Gastgeberland 2013 wird Slowenien seine Grenzen öffnen und von Montag, 6. Mai, bis Donnerstag, 9. Mai 2013 je zwei AssistenzärztInnen aus allen ENTOG-Mitgliedsländern (inkl. Österreich) die Möglichkeit bieten, in einem medizinischen Haushalt untergebracht zu werden und den klinischen Alltag in Slowenien kennenzulernen.
Information
Die nächste Sitzung der Jungen Gyn soll im Juni 2013 im Rahmen der Jahrestagung in Innsbruck abgehalten werden.
Wer Interesse hat, im Rahmen des ENTOG-Exchange-Programms im Mai 2013 in Slowenien als Gastarzt/-ärztin teilzunehmen, der möge bitte bis spätestens 31. März 2013 eine E-Mail mit kurzem Motivationsschreiben an dana.muin(at)meduniwien.ac.at (CC: stephanie.leutgeb(at)oeggg.at) schicken.
Kosten der Unterkunft und Reisekosten werden übernommen.
Anregungen, Wünsche oder Fragen bezüglich der Jungen Gyn können gerne an dana.muin(at)meduniwien.ac.at übermittelt werden!