Unter dem motto „10 Jahre Wertheim-Preis“ ist der Einladung zu unserer heurigen Jahrestagung das Who’s who der gynäkologischen Onkologie gefolgt. Zuerst dürfen wir die bisherigen 10 PreisträgerInnen willkommen heißen – ForscherInnen, die maßgeblich zum Fortschritt der gynäkologischen Onkologie beigetragen haben. Ihre aktive Einbindung in das Programm gewährleistet eine thematische Palette, die das gesamte Gebiet der Gynäkoonkologie abdeckt. Besonders freuen wir uns über die Teilnahme von Professor Harald zur Hausen, den Vater der HPV-Impfung und Nobelpreisträger (siehe auch Interview-Kasten), dem wir auch die Ehre haben, den diesjährigen Wertheim-Preis im Rahmen des Kongresses zu verleihen.
Spannende und kontroverse Inhalte: Die Teilnehmer – unter den mehr als 300 auch viele aus Deutschland und der Schweiz – dürfen neben den interessanten Vortragenden auf ein nicht minder spannendes inhaltliches Programm erwarten, mit zahlreichen Pro-und-Contra-Diskussionen zu kontroversen Themen bei den einzelnen Tumorentitäten – beispielsweise zur Rolle der neoadjuvanten Chemotherapie beim Ovarialkarzinom und auch dem Stellenwert der zusätzlichen Operation in der Rezidivsituation. Heiß diskutiert wird sicher auch der Innsbrucker Konsensusbericht zur Notwendigkeit der Lymphadenektomie und der Bedeutung des Sentinel-Lymphknotens. Auf dem Gebiet des Mammakarzinoms interessieren die Resistenz gegen Aromatasehemmer und die Bedeutung der mTOR-Inhibitoren. Aus der AGO-Studienzentrale werden aktuelle Daten und Projekte vorgestellt.
Besonders hervorzuheben ist auch das umfangreiche Fortbildungsseminar des onkologischen Pflegepersonals – ein integraler Bestandteil der AGOTagung: die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflege ist eine Grundvoraussetzung für eine gute Betreuung unserer Patientinnen.
Für die GYN-AKTIV-LeserInnen stellen wir als Tagungs-Special im Folgenden punktuelle Highlights aus der breiten Vielfalt der Tagungspräsentationen vor. Bei aller willkürlichen Auswahl war die Intention dabei, das Schlaglicht auf die vielschichtige Arbeit der Arbeitsgemeinschaft für gynäkologische Onkologie der OEGGG zu lenken: von der Auseinandersetzung mit aktuellen gynäkoonkologischen Problemstellungen im Detail bis hin zur gesundheitspolitischen Dimension, die der AGO als maßgeblicher Steuerungszentrale der österreichischen Studienlandschaft und damit Promotorin des Forschungsfortschritts zukommt. Den Autoren sei für ihre Abstracts gedankt.