Ärzte und Pflegekräfte lehnen Impfen durch andere Gesundheitsberufe ab

„Keine Experimente bei Verabreichung von COVID-Impfungen“ – mit dieser Aussage kritisieren Ärzte und Pflegekräfte Pläne für Impfungen durch Sanitäter. Impfungen in Apotheken sind gänzlich vom Tisch.

Die Wiener Ärztekammer, die GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, die younion – die Daseinsgewerkschaft sowie der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) kritisieren gemeinsam die Pläne der Bundesregierung, die eine Aufweichung der Regelung vorsehen, wer impfen darf und wer nicht. Die Entscheidung darüber, wer impfen darf, sei ausschlaggebend für den Erfolg der Impfung: „Die Menschen in Österreich brauchen nicht nur Vertrauen in den Impfstoff, sondern auch in die Person, die ihn verabreichen wird“, hieß es in einer Aussendung. „Eine intramuskuläre Injektion darf nach aktueller Rechtslage ausschließlich durch Ärztinnen und Ärzte sowie den gehobenen Dienst der Gesundheits- und Krankenpflege erfolgen“, so die Vertreter der Gesundheitsinstitutionen. Die derzeitigen Pläne der Regierung sehen für Impfungen nun aber auch Sanitäter vor. Diese würden zwar täglich hervorragende Arbeit in der Unfall- und Notfallversorgung leisten, „Impfungen gehören aufgrund ihrer Ausbildung jedoch nicht zu ihren Aufgaben“.

Gerade bei der COVID-Impfung dürften keine Ausnahmen gemacht werden, fordern Ärztekammer und die Gewerkschaften. Aus Sicht speziell des ÖGKV ist es kritisch zu sehen, wenn nun die verantwortungsvolle Tätigkeit des Impfens auf einen Personenkreis ausgeweitet werde, welcher dafür nicht ausgebildet sei: „Wir sind der Meinung, dass die Einbindung der professionell Pflegenden in die Impfstrategie in jeder Hinsicht der bessere Weg ist.“ (red)