Die Zahlen der Corona-Neuaufnahmen in österreichischen Spitälern sind zuletzt stark angestiegen. Das könnte das Gesundheitswesen erneut an die Grenze bringen.
Ein Blick in das vom Gesundheitsministerium, dem Dachverband der Sozialversicherungen und der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) betriebene SARI-Dashboard zeigt eine Steigerung von fast 40 Prozent bei Covid-19-Patient:innen auf Normalstationen aufgenommen, was binnen vier Wochen. Nur geringfügig verändert hat sich dagegen die Anzahl der Hospitalisierungen auf Intensivstationen (ICU). Das SARI-Dashboard zeigt die Zahlen von Patient:innen in österreichischen Spitälern mit Schweren Akuten Respiratorische Infektionen (SARI). Laut Zahlen der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) waren vergangene Woche fast 42.000 Menschen mit Covid-19 krankgeschrieben. Das zukommen noch einmal fast 100.000 mit anderen Atemwegserkrankungen. Das wiederum könnte das Gesundheitssystem erneut an Grenzen bringen, wenn auch Gesundheitsbeschäftigte ausfallen.
(Quelle: SARI Dashboard)
Erst Ende November führte das Wiener Allgemeine Krankenhaus (AKH) wie berichtet aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder Corona-Tests vor stationären Aufnahmen ein. Zuvor hatte bereits der Wiener Gesundheitsverbund (WIGEV) mit strengeren Maßnahmen auf die Entwicklung bei den Infektionszahlen reagiert. So gilt seit 1. Juli 2023 in allen WIGEV-Häusern eine Testpflicht für Patient:innen mit Symptomen. Vor zwei Wochen riet zudem Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) dazu, wieder dort Maske zu tragen, wo viele ältere oder kranke Menschen zusammenkommen. Eine dezidierte Maskenpflicht gebe es jedoch nicht. Denn eine Überlastung in den Krankenhäusern sei nicht gegeben, hieß es damals.
(Quelle: AGES)
Die Ärztekammer für Wien fordert nun allerdings dringend eine Ausweitung und Sicherstellung der Testmöglichkeiten, kostenlose FFP2-Masken für die Bevölkerung und eine langfristige Medikamentensicherheit. „Wir Ärztinnen und Ärzte in den Ordinationen unternehmen aktuell alles, um unsere Patientinnen und Patienten in der größten Coronawelle, die Österreich jemals gesehen hat, bestmöglich zu versorgen. Das Versprechen des Gesundheitsministers, die ‚flächendeckende‘ Versorgung mit Paxlovid sicherzustellen, wurde nicht gehalten. Nein, der Mangel an Paxlovid hat sich sogar nochmals verschärft und gefährdet die Versorgungssicherheit“, kritisiert Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien. (red/APA)