Aktuelle Studie bestätigte Erfolge mit bivalentem Impfstoff in der Routineanwendung in Israel. Risikopersonen sind demnach sehr gut geschützt.
Am Wochenende wurde auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten in Kopenhagen eine neue Studie zum fünften Corona-Stich vorgestellt und im Fachblatt „Lancet Infectious Diseases“ publiziert. Inhalt sind Daten aus Israel, wo ein Großteil der Menschen bereits zum fünften Mal mit einem Covid-19-Impfstoff immunisiert worden war. Unter Senior:innen wurde dadurch die Covid-19-Mortalität um 68 Prozent verringert. Die Häufigkeit von Spitalsaufnahmen sank um 72 Prozent.
Der Hintergrund, so Ronen Arbel von der größten israelischen Krankenversicherung „Clalit Health Services“(CHS) und seine Co-Autoren in der wissenschaftlichen Zeitschrift: „Ab September 2022 wurde eine einmalige Booster-Immunisierung mit einem bivalenten mRNA-Impfstoff (Pfizer-BioNTech; Anm.) für Erwachsene empfohlen, die größtenteils bereits voll durchgeimpft worden waren und ein hohes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf hatten.“ Trotz kostenlosen Angebots für die Immunisierungen, hätten sich auch in der Risikogruppe der Über-65-Jährigen nur noch 25 Prozent der bei CHS Versicherten noch einmal impfen lassen.
Arbel und sein Team analysierten trotzdem die Auswirkungen des bivalenten Boosters mit der Vakzine gegen die ursprüngliche SARS-CoV-2-Variante („Wildtyp“) und gegen die Omikron-Mutationen BA.4/5 in den ersten drei Monaten der Verwendung des adaptierten Impfstoffes. Die Wissenschafter verglichen jene 134.215 Versicherten, die einen bivalenten Impfstoff im Alter von durchschnittlich 76,9 Jahren erhalten hatten, mit 435.304 Betagten im Durchschnittsalter von 74,7 Jahren, welche sich nicht noch einmal impfen lassen hatten. Auch in dieser Gruppe hatte allerdings die Hälfte schon drei Impfungen, 40 Prozent hatten vier Impfungen erhalten. Knapp ein Drittel aller Personen, deren Daten in der Studie analysiert wurden, hatte eine Covid-19-Erkrankung durchgemacht, was ebenfalls zu Immunität führt.
Wegen des infolge der Dominanz von Omikron-Varianten zumeist milderen Infektionsverlaufes war die Zahl der Erkrankungen insgesamt gering. Trotzdem zeigten sich hohe Erfolgsraten durch die nochmalige Impfung, auch wenn es oft schon die fünfte war. Die Ergebnisse: In der Gruppe der Personen, die einen bivalenten Booster als fünften Stich erhalten hatten, wurden 32 Spitalsaufnahmen und 13 Todesfälle registriert. In der Vergleichsgruppe ohne diese Immunisierungen gab es 541 Hospitalisierungen und 172 Todesfälle. (APA)
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