Die Phase-III-Studie IMROZ zu Isatuximab mit Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason (VRd) erreicht ihren primären Endpunkt, das progressionsfreie Überleben (PFS) bei nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom. Die Kombination von Isatuximab mit VRd reduzierte gegenüber der alleinigen Gabe von VRd signifikant das Risiko für Krankheitsprogression oder Tod.
Isatuximab in Kombination mit der Standardtherapie aus VRd hat bei einer geplanten Interimsanalyse den primären Endpunkt erreicht: Bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom, die nicht für eine Transplantation geeignet sind, wurde durch die Kombination mit Isatuximab im Vergleich zur alleinigen Gabe von VRd eine statistisch signifikante Verbesserung beim PFS erzielt.
An der randomisierten, multizentrischen, unverblindeten Phase-III-Studie IMROZ nahmen an 104 Zentren in 21 Ländern insgesamt 484 nicht-transplantationsgeeignete Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom teil. Im Rahmen der Studie erhielten die Teilnehmenden Isatuximab in einer Dosis von 10 mg/kg als intravenöse Infusion in Kombination mit Bortezomib (subkutan), Lenalidomid (per os) und Dexamethason (intravenös oder per os). Dabei wurde die Isatuximab-Therapie im ersten der zunächst 42 Tage währenden Zyklen fünf Wochen lang einmal wöchentlich und im zweiten bis vierten Zyklus alle zwei Wochen gegeben. Anschließende Zyklen waren 28 Tage lang. In den Zyklen vier bis 17 wurde Isatuximab alle zwei Wochen und ab Zyklus 18 alle vier Wochen gegeben, jeweils in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason in Standarddosis. Die Behandlung erfolgte bis zu einer Krankheitsprogression, einem nicht vertretbaren Sicherheitsprofil oder der Entscheidung des/der Patient:in, die Behandlung zu beenden.
Der primäre Endpunkt der IMROZ-Studie ist das progressionsfreie Überleben. Zentrale sekundäre Endpunkte sind die Ansprechrate in Form einer Komplettremission, die MRD-Negativitätsrate (Minimal Residual Disease) bei Patient:innen mit Komplettremission, die Ansprechrate in Form einer sehr guten partiellen Remission oder besser und das Gesamtüberleben.
IMROZ ist die erste globale Phase-III-Studie, in der bei nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit einem Anti-CD38-Antikörper in Kombination mit VRd ein positives Ergebnis erzielt wurde. Die Studienergebnisse sollen auf einem kommenden medizinischen Kongress präsentiert werden und bilden die Grundlage für einen geplanten Zulassungsantrag.
Thierry Facon, MD, Professor für Hämatologie am Universitätsklinikum Lille, Frankreich, Mitglied der Französischen Akademie der Medizin und Hauptprüfer der IMROZ-Studie:
„Die Ergebnisse der IMROZ-Studie sind für Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom, bei denen eine Transplantation keine Option ist, versprechend, da hier weiterhin ein großer ungedeckter Bedarf für neue Therapien besteht. Angesichts der Abbruchquoten im Zuge späterer Therapielinien sind Optionen für die Erstlinientherapie für alle Patient:innen sehr wichtig, insbesondere aber für diejenigen, bei denen eine Transplantation nicht infrage kommt.“