In der vorab definierten Langzeitanalyse der Phase-III-Studie IKEMA zeigte die Behandlung mit Isatuximab, Carfilzomib und Dexamethason (Isa-Kd) bei Patient:innen mit relapsiertem MM im Vergleich zu Carfilzomib und Dexamethason allein (Kd) eine anhaltende, signifikante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS; HR = 0,58; 95,4 % KI = 0,42–0,79) – mit einer deutlichen Steigerung der Tiefe des Ansprechens* und einem handhabbaren Sicherheitsprofil.1
Ein Zugewinn oder eine Amplifikation von 1q21 (1q21+, ≥ 3 Kopien) tritt häufig bei Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) auf und ist mit einer negativen Prognose assoziiert. Ein rezent am EHA präsentiertes Langzeit-Follow-up (im Median 44,2 Monate) der IKEMA-Studie zeigte für Patient:innen mit 1q21+-Status einen größeren PFS-Vorteil und tiefere Ansprechraten unter Isa-Kd vs. Kd – diese Ergebnisse stimmen mit den Ergebnissen für die Gesamtpopulation und ebenso mit jenen früherer Interimsanalysen der 1q21+-Subpopulation überein.1
Studiendesign: In die Subgruppenanalyse wurden Patient:innen mit 1q21+-Status (unabhängig von chromosomalen Hochrisiko-Anomalien; HRCA) und zugehörige Untergruppen – 1q21+ isoliert (≥ 3 Kopien ohne HRCA), gain(1q21), amp(1q21) – eingeschlossen. Patient:innen, die mit 1–3 Linien vorbehandelt waren, wurden entweder in den Erhalt von Isa-Kd (n = 179 ) oder von Kd (n = 123) randomisiert. Die Beurteilung wurde vorab wie folgt festgelegt (FISH, 30 % cut-off): für den 1q21+-Status mit ≥ 3 Kopien, für gain(1q21) mit 3 Kopien und für amp(1q21) mit ≥ 4 Kopien.1
Ergebnisse: 41,9 % der Patient:innen im Isa-Kd-Arm und 42,3 % im Kd-Arm wiesen einen 1q21+-Status auf, 26,3 % vs. 25,2 % 1q21+ isoliert, 24,0 % vs. 30,1 % gain(1q21) und 17,9 % vs. 12,2 % amp(1q21). Mittels Isa-Kd wurde gegenüber Kd ein größerer PFS-Benefit bei Patient:innen mit 1q21+-Status (HR = 0,58; 95 % KI = 0,37–0,92) und bei Patient:innen mit 1q21+ isoliert, gain(1q21) oder amp(1q21) erzielt. Durch die Zugabe des Anti-CD38-Antikörpers Isatuximab zu Kd konnte zudem ein tieferes Ansprechen erreicht werden – mit höheren Raten von sehr gutem partiellem Ansprechen oder besser (≥ VGPR), MRD– und MRD– ≥ CR.1
Fazit: Isa-Kd vs. Kd zeigte auch nach 44,2 Monaten einen deutlichen PFS-Vorteil, auch die Effektivität in Hinblick auf die Tiefe des Ansprechens war weiterhin gegeben. Die Überlegenheit von Isa-Kd gegenüber Kd war zudem in allen präspezifizierten Subgruppen aufrecht. Auch bei 1q21-positiven Patient:innen mit relapsiertem Multiplem Myelom stellt Isa-Kd eine wirksame Behandlungsoption dar.1