Dr. Daniel Lechner
In dieser Studie wurden knapp 500 neudiagnostizierte, transplantable Patienten in 3 Armen miteinander verglichen:
1. Induktion mit 4 Zyklen KCd, gefolgt von ASZT und einer Konsolidierung mit 4 weiteren Zyklen KCd;
2. Induktion mit 4 Zyklen KRd, gefolgt von ASZT und einer Konsolidierung mit 4 weiteren Zyklen KRd;
3. Induktion mit 4 Zyklen KRd, gefolgt von 8 weiteren Zyklen Krd.
Nach Induktion zeigte sich bereits ein deutlich besseres Ansprechen in den beiden KRd-Armen (≥ VGPR 73% vs. 57% nach 4 Zyklen KCd). Nach ASZT bzw. 8 Zyklen KRd zeigten sich die KRd-Arme weiterhin überlegen (≥ VGPR 66 % nach KCd-ASZT; 81% nach KRd-ACT; 85% nach 8 Zyklen KRd; medianes Follow up: 26 Monate). Nach Abschluss der Konsolidierungen bzw. nach 12 Zyklen waren die Raten von ≥ VGPR 76% (KCd-ASZT-KCd), 89% (KRd-ASZT-KRd) und 87% (12 Zyklen KRd). Die Raten an MRD-negativen (“Second generation flow cytometry”, Sensitivität 10-5) Patienten zu diesem Zeitpunkt waren 42% (KCd-ASZT-KCd), 58% (KRd-ASZT-KRd) und 54% (12 Zyklen KRd). Diese Vorteile wurden in den meisten Subgruppen bestätigt. Die Toxizitäten waren in allen 3 Armen gut zu managen.
Klinische Relevanz
Die Patienten in den beiden KRd-basierten Armen zeigten ein deutlich besseres Ansprechen (≥ VGPR-Rate, MRD-Negativität) als im KCd-Arm. Relevant für die Zukunft könnte aber sein, dass sich im Vergleich KRd-ASZT-KRd vs. 12 Zyklen KRd zumindest zum aktuellen Zeitpunkt kein klarer Vorteil mehr für den ASZT-basierten Approach zeigt.
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