Polyzythämia vera: 3-Jahres-Update der PROUD-PV- und CONTINUATION-PV-Studie

 

Dr. Thamer Sliwa

In den Phase-III-Studien PROUD/CONTI-PV bei Patienten mit Polyzythämia vera wurde Ropeginterferon alfa-2b (AOP2014) oder Hydroxyurea (HU) zunächst über 12 Monate verabreicht. Danach sind die Patienten in die CONTI-PV-Studie übergegangen, mit der Option von Hydroxyurea auf BAT (best available treatment) zu wechseln.

Ergebnisse nach 36 Monaten:

  • CHR : 70,5% Ropeg-Arm vs. 51,4% BAT-Arm, p = 0,0122
  • Molekulares-Ansprechen (Reduktion des JAK2-V617F-Allel-Burden): 66% im Ropeg-Arm vs. 27% im BAT-Arm
  • AES > 10%: mehr hämatologische NW im BAT-Arm, Erhöhung der Transaminasen im Ropeg-Arm.
  • Sekundäre Malignome: 2 AMLs, 2 Basalzellkarzinom und 1 Melanom im BAT-Arm; 1 Glioblastom, 1 Nebennierenkarzinom und 1 Seminom im Ropeg-Arm

Klinische Relevanz
Im Ropeg-Arm zeigen sich höhere und länger anhaltende hämatologische Remissionen. Ropeg reduziert nicht nur den JAK2-V617F-Allel-Burden, sondern auch Belastungen durch andere Splice-Mutationen. Der Therapieansatz zeigt das Potential einer Krankheitsmodifikation. Es wurden keine neuen AEs berichtet.

Gisslinger et al. Evidence for Superior Efficacy and Disease Modification after Three Years of Prospective Randomized Controlled Treatment of Polycythemia Vera Patients with Ropeginterferon Alfa-2b Vs. HU/BAT (Abstract 579)

 

Weitere Beiträge zu MPN:

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