Univ.-Prof. Dr. Michael Pfeilstöcker
Lange erwartete Ergebnisse einer randomisierten Doppelblindstudie mit 225 Patienten zur Wirksamkeit und Sicherheit der Eisenchelation bei Niedrigrisiko-MDS wurden präsentiert. Der primäre Endpunkt EFS war im experimentellen Arm fast ein Jahr (349 Tage) länger als mit Placebo, was einer Risikoreduktion von 36,4% entspricht. Das 3-Jahres-EFS betrug 61,5% versus 47,3%. Bezüglich Gesamtüberleben konnte ein positiver Trend beobachtet werden, eine klare Aussage lässt sich aufgrund des Studiendesigns nicht machen, die Placebo-Patienten haben in weiterer Folge Chelation erhalten. Das bekannte Toxizitätsprofil wird bestätigt, nach Korrektur für die längere Expositionsdauer war die Rate an SAEs im experimentellen Arm und Placebo-Arm gleich.
Bedeutung für die Praxis
Falls noch Zweifel am Vorteil einer Eisenchelation bei Niedrigrisiko-MDS wegen fehlender randomisierter Daten bestanden haben, sollten diese mit der präsentierten Studie endgültig ausgeräumt sein. Eine Leitlinien-konforme Chelationstherapie darf dafür qualifizierenden Patienten nicht vorenthalten werden.
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