Univ.-Prof. Dr. Thomas Brodowicz
Im November 2016 erhielt Olaratumab in Kombination mit Doxorubicin bei Patienten mit fortgeschrittenem oder metastasiertem Weichteilsarkom, die für eine Operation oder Strahlentherapie nicht geeignet sind, eine bedingte EU-Zulassung. Im Rahmen der bedingten Zulassung müssen Daten aus der laufenden Phase-III-Studie ANNOUNCE zur Verfügung gestellt werden. Die Studie wurde nunmehr in der Plenary-Session am ASCO präsentiert und diskutiert.
Leider konnte in der Phase-III-Studie der zuvor gezeigte Nutzen der Kombination im Vergleich zur Standardtherapie Doxorubicin nicht bestätigt werden. Die Studie erreichte den primären Endpunkt des Gesamtüberlebens nicht, weder in der gesamten Studienpopulation (beide Studienarme: medianes OS rund 20 Monate) noch in der Subpopulation des Leiomyosarkoms (beide Studienarme: medianes OS rund 21 Monate). Bereits im Jänner 2019 informierte Eli Lilly via Presseaussendung und über die Studienpräsentation im Rahmen des ASCO 2019.
Damit wird Olaratumab vom Markt genommen – was schade ist, da bei dieser orphan disease ein ungedeckter Bedarf an medikamentösen Therapien besteht.