Prof. Dr. Dominik Wolf
CAR-T-Zellen beim multiplen Myelom
Ein ausgesprochen spannender Kongress, sagt Professor Dominik Wolf und erläutert im Video-Statement einige Highlights aus dem Bereich der Immuntherapie. Hervorgehoben werden Berichte zu CAR-T-Zellen, wobei insbesondere beim multiplen Myelom einiges in Bewegung ist: Zum Beispiel verbesserte CAR-T-Zell-Produkte mit dualem Targeting von BCMA und CD38, wie es chinesische Studien zeigen. Es wurden darüber hinaus komplett humanisierte CAR-T-Zell-Produkte vorgestellt, die möglicherweise länger im Körper persistieren können, „sodass man auch beim multiplen Myleom in Zukunft spannende klinische Studien erwarten kann, die die Wertigkeit dieser Produkte in der Standardtherapie definieren werden“.
Bispezifische Antikörper beim multiplen Myelom
Im Bereich der Immuntherapie des multiplen Myeloms ausgesprochen spannend sind laut Professor Wolf bispezifische BCMA-CD3-Antikörper, wie sie von Max Topp aus Würzburg präsentiert wurden. In einer Dosisfindungsstudie wurden bei schwer vorbehandelten Patienten relevante Ansprechraten von immerhin 70% erzielt, ein Teil davon Komplettremissionen, sodass nunmehr eine Phase-II-Studie angeschlossen werden kann.
Professor Dominik Wolf: „Ich denke hier besteht die Hoffnung, dass wir zusätzlich zu den bereits zugelassenen Antikörpern Elotuzumab und Daratumumab eine neue Generation an Antikörpern etablieren können, die wir aus anderen Indikationen ja bereits kennen. Eine Zielvorstellung wäre, dass wir von der oralen Dauermedikation in der Therapie des multiplen Myeloms vielleicht wegkommen hin zu einem limitierten Einsatz von Therapeutika mit längeren therapiefreien Intervallen.“
CLL14-Studie – nicht klassisch immunaktivierend, über den Antikörperanteil dennoch immunologisch
Keine klassische immunaktivierende Therapie, aber als Antikörper eben auch eine Immuntherapie ist der Einsatz des CD20-Antikörpers Obinutuzumab in Kombination mit dem BCL2-Hemmer Venetoclax in der CLL14-Studie.
Professor Dominik Wolf: „Die Kombination ist hocheffizient in einer Patientenpopulation, die unsere klinische Realität widerspiegelt, nämlich ältere Patienten, im Median knapp über 70 Jahre, mit Begleiterkrankungen wie eingeschränkte Nierenfunktion. Die Daten sind rezent im NEJM publiziert worden, was die Bedeutung der Studie unterstreichen kann.“
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