Dr. Bernhard Grubmüller
Onkologische Ergebnisse einer Patientenkohorte, die aufgrund eines primär lokalisierten PCa mittels HIFU behandelt wurden
Stabile A., et al., Mailand, Italien, Abstract #471
In dieser prospektiven, multizentrischen Studie wurden die onkologischen Ergebnisse nach fokaler HIFU oder HIFU-Hemiablation bei Patienten mit low- oder intermediate-risk PCa vorgestellt. Die Analyse erfolgte auf Basis von 1.032 Patienten, das mediane Follow-Up lag bei 36 Monaten. Das Gesamtüberleben in dieser Kohorte betrug nach 24, 60 und 90 Monaten 99%, 97% und 97%, in denselben Zeiträumen benötigten 85%, 59% und 46% der Patienten keine weitere Therapie. Von den erneut behandelten Patienten erhielten knapp 70% eine erneute HIFU-Behandlung. Die HIFU zeigte somit akzeptable frühe onkologische Ergebnisse und eine erneute HIFU-Behandlung eine durchführbare Methode ist. Die Langzeitergebnisse heißt es dennoch abzuwarten.
Innovation: ★★ Datenqualität: ★★ Praxisrelevanz: ★★
Identifizierung von unterschiedlich exprimierten Genen zur Vorhersage der Strahlenresistenz
Nestler T., et al., Köln, Deutschland, Abstract #724
Das Ziel dieser Studie war die Untersuchung von Gen-Expressionsmustern für die Vorhersage der Strahlenresistenz beim PCa. Es wurden tissue microarrays entwickelt und für 15 Proteine, welche bei in vitro-Studien eine Strahlenresistenz gezeigt haben, immunhistochemisch gefärbt. Von allen untersuchten Proteinen zeigten sich in strahlenresistenten Prostatakarzinomen nur der Androgenrezeptor (AR) und das Aldo-Keto Reductase Family 1 Member C3- Protein (AKR1C3) überexprimiert. Beide Proteine kamen darüber hinaus in Gleason Pattern 4+5 Karzinomen vor. Dies ist die erste Studie, die Gen-Expressions-Profile zur Vorhersage von Strahlenresistenz untersucht hat. Der AR und AKR1C3 scheinen am vielversprechendsten zu sein.
Innovation: ★★★ Datenqualität: ★ Praxisrelevanz: ★
Onkologische Langzeitergebnisse der Salvage Lymphadenektomie bei Patienten mit einem Lymphknoten-Rezidiv nach RPE
Bravi C.A., et al., Mailand, Italien, Abstract #769
Mit 605 Patienten wurden hier die onkologischen Langzeitergebnisse der größten mutlizentrischen Salvage Lymphadenektomie-Kohorte präsentiert. Nach 8,10 und 12 Jahren lagen die Raten für ein BCR bei 90%, 93% und 94%. Klinische Rezidive erlitten zu denselben Zeitpunkten 79%, 82% und 84% der Patienten, während die karzinomspezifische Mortalität bei jeweils 25%, 31% und 35% lag. Ein Gleason Score von initial ≥8, die Anzahl der positiven LK im PET, retroperitonealer Befall und die Anzahl der positiven LK in der Histologie waren hierbei signifikante Prädiktoren für die PC-spezifische Mortalität. Als Fazit wurde von den Autoren die Wichtigkeit eines multimodalen Therapieansatzes bei diesen Patienten hervorgehoben, um das Outcome zu verbessern.
Innovation: ★★ Datenqualität: ★★ Praxisrelevanz: ★★★
VIDEO: Lokalisiertes Prostatakarzinom: Kann mittels mpMRT die Rate an Rebiospien im Rahmen des Active Surveilance-Protokolls reduziert werden? Eine Studie von Luzzago S et al., Mailand, Italien, Abstract #463
Dr. Judith Stangl-Kremser
Testosteronersatztherapie verhindert das Fortschreiten der Erkrankung bei Männern, die sich einer radikalen Prostatektomie unterziehen
Towe M. et al, Orange, USA, Abstract #646
Es wurde bei 850 Patienten, die sich zur primären Behandlung eines lokalisiertem Prostatakarzinoms einer roboterassistierten RP unterzogen hatten, das biochemische Rezidiv (BCR) evaluiert. 152 Patienten wurden postoperativ mit Testosteronersatztherapie (TRT) behandelt. Ergebnis: TRT-Patienten entwickelten weniger häufiger ein BCR (9.9% vs. 23.5%). 85 Patienten hatten innerhalb eines Jahres ein BCR und 4.7% dieser Patienten waren unter TRT. Fazit: Die Verwendung von TRT bei Patienten mit Prostatakrebs erwies sich als vorteilhaft, da die Zeit bis zum BCR verzögert wurde.
Innovation: ★★ Datenqualität: ★★ Praxisrelevanz: ★
Imaging zielgerichtete Behandlungen vs. verlängerte Salvage-Lymphknotendissektion bei Patienten mit einmaligem Rezidiv: Eine vergleichende Analyse aus einer großen multi-institutionellen Serie
Fossati N. et al, Mailand, Italien, Abstract #772
Die Studie umfasste 567 Patienten, die mit eSLND (56%), tSLND (7%) oder zielgerichteter SBRT (37%) behandelt wurden. Es betrug das klinisch rezidiv(CR)-freie Überleben nach 3 Jahren in der eSLND-, tSLND- und tSBRT-Gruppe 52%, 37% und 40% (p <0.01). Die Stelle des klinischen Rezidivs unterschied sich nicht signifikant zwischen den drei Gruppen, einschließlich Becken- und retroperitonealen Lymphknoten, Knochen und viszeralen Organen. Fazit: Es wurde eine signifikant höhere CR-freie Überlebensrate bei Patienten, die mit einem erweiterten Ansatz behandelt wurden, beschrieben. Dies spiegelt eine mögliche signifikante Unterschätzung der Bildgebung beim Rückfall wider.
Innovation: ★ Datenqualität: ★★ Praxisrelevanz: ★★