Mehr Ärzte im Parlament, mehr ärztliche Mitsprache bei gesundheitspolitischen Entscheidungen, mehr ärztliche Kompetenz in die Politik. Das wünscht sich die Ärztekammer im Zuge ihrer Kampagne „Ohne Ärzte geht’s nicht“ und hat dazu Ärzte, die auf den Wahllisten der Parteien stehen, quer über alle Parteigrenzen hinweg eingeladen, sich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Vertreter der wahlwerbenden Parteien diskutierten über die aktuellen Herausforderungen der Gesundheitspolitik und betonten dabei vor allem eines: die Notwendigkeit von fachlicher Expertise und Systemkenntnis in der Gesundheitspolitik.
Bemerkenswerte Einigkeit bestand darin, dass das System weiterentwickelt werden müsse, am besten von Akteuren und Kennern des Systems – und das über Parteigrenzen hinweg. Mehr ärztliche Kompetenz in der Politik – unabhängig von der Partei – wäre somit wünschenswert. Die Betonung liegt hier wohl auf „wäre“, denn sehr üppig wird die ärztliche Repräsentanz im Parlament vermutlich nicht aussehen. Angesichts der – von wenigen Ausnahmen abgesehen – weitgehend abgeschlagenen Listenplätze, mit denen die einzelnen Parteien ihre ärztlichen Vertreter bedacht haben, werden also auch in der kommenden Legislaturperiode nur wenige Ärzte im Nationalrat sitzen. Der Wille, über Parteigrenzen hinweg zum Wohle des Gesundheitssystems zusammenarbeiten, wird also bald auf die Probe gestellt werden. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 6.
Hinweisen möchte ich auf unser Focusthema „Guidelines in der Kardiologie und ihre Bedeutung im klinischen Alltag“. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Univ.-Prof. Dr. Irene Lang, Medizinische Universität Wien, haben wir einen Focusthemen-Block konzipiert, in dem eine Reihe von Experten die rezenten ESC-Guidelines zusammenfassen und ihre Bedeutung im klinischen Management diskutieren.
