Die frühzeitige ungehinderte Spontanatmung unter der Beatmungsform BIPAP (Biphasic Positive Airway Pressure) führt zu einer signifikanten Verbesserung des Gasaustausches und der Hämodynamik sowie zu einer deutlichen Verkürzung der Beatmungsdauer und des Intensivaufenthalts.
Durch die Anwendung eines lungenprotektiven Beatmungsmusters mit einer inspiratorischen Drucklimitierung von 30 cmH2O und einem Tidalvolumen von 6 ml/kg KG kann das Auftreten einer beatmungsassoziierten Lungenschädigung vermindert und die Überlebensrate von ARDS-Patienten signifikant verbessert werden.
Bei schwerem ARDS kann im Einzelfall, vor allem bei einem hohen Anteil an konsolidierten Lungenkompartimenten, ein ultraprotektives Beatmungsmuster zielführend sein, um eine Überdehnung in ventralen, gut belüfteten Lungenkompartimenten zu vermindern. Die Frage, ob die extrakorporale Decarboxylierung als unterstützende Säule der Lungenprotektion (vor allem bei Vorliegen einer Kontraindikation für die permissive Hyperkapnie) im frühen ARDS einen positiven Effekt auf die Letalität ausübt, muss in prospektiv-randomisierten Studien geklärt werden.
Die elektrische Impedanztomografie stellt ein neues vielversprechendes Beatmungsmonitoring dar, mit dem die regionale Lungenventilation und die Änderungen der lokalen endinspiratorischen und endexspiratorischen Lungenvolumina pro Atemzug direkt am Krankenbett erfasst werden können.