Der MedMedia-Verlag hat in einer großen vor Kurzem durchgeführten Umfrage die Stimmung unter Österreichs Ärzten erhoben und diese zum Thema Wertschätzung befragt. Das Ergebnis zeigt: Wichtiger als Geld und Ansehen ist Ärzten die Beziehung zu Patienten. Trotz der sich verschlechternden Rahmenbedingungen mögen Ärzte ihren Beruf.
Aber gerade die Rahmenbedingungen sind es, die in den Ergebnissen der Befragung sehr deutlich werden und zu denken geben sollten. Seitens der Patienten und auch der Kollegen fühlt sich eine überwältigende Mehrheit der Ärzte (mehr als 90%) sehr oder immerhin ausreichend wertgeschätzt, nicht jedoch von der Politik und den Krankenkassen. Nur 20% der Befragten fühlen sich von den Kassen wertgeschätzt, und gar nur 10% erkennen seitens der Politik so etwas wie Wertschätzung.
Bei Spitalsärzten kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Bereits mehr als die Hälfte fühlt sich auch vom Dienstgeber nicht wertgeschätzt! – was angesichts der immer schwierigeren Arbeitsbedingungen und strukturellen Mängel zwar niemanden wundern wird, jedoch endlich alarmieren sollte. „Wertschätzung bedeutet neben positivem Feedback auch die Behebung der zahlreichen strukturellen und institutionellen Defizite“, wie der Bundeskurienobmann der Angestellten Ärzte, Dr. Harald Mayer, die Ergebnisse pointiert kommentiert.
Politik und Spitalsträger sind endlich gefragt, aktiv zu werden.