Wertschätzung für Gesundheitsberufe

Der MedMedia-Verlag hat das Thema Wertschätzung zu einem zentralen Thema des Verlages gemacht. In klinik wollen wir das Thema von unterschiedlichen Blickwinkeln aus beleuchten. Nach dem Beitrag des Ethikers Doz. Andreas Klein in der letzten Ausgabe haben wir in dieser Ausgabe den obersten Vertreter der österreichischen Spitalsärzte, Dr. Harald Mayer, um seine Sicht gebeten.

Das große Problem der fehlenden Wertschätzung, unter dem im Krankenhaus Tätige immer mehr leiden, liegt für ihn weniger im zwischenmenschlichen Bereich, sondern in den strukturellen, institutionellen Defiziten begründet. Mit der Stoppuhr zur Effizienzsteigerung angehalten, Benchmark getriggert und fremdbestimmt fühlen sich Ärzte zum bloßen Kostenfaktor degradiert – und das in einem Bereich, in dem es um den Dienst am Menschen gehen sollte! Mehr Wertschätzung bedeutet für Mayer daher bessere Arbeitsbedingungen und endlich wieder Zeit für die eigentlichen Tätigkeiten: „Man soll uns einfach arbeiten lassen!“

Durchaus vergleichbar werden die Belastungen auch von anderen Gesundheitsberufen beschrieben. Wie die Ergebnisse des „Pflege-Führungskräfte-Barometers“, einer im Auftrag des Österreichischen Krankpflegeverbandes durchgeführten Umfrage unter leitenden Pflegekräften, zeigen, ist es nicht die Führungsarbeit an sich oder die herausfordernde Arbeit am Krankenbett – also nicht die Kerntätigkeit! –, die den Pflegekräften am meisten zusetzt. Als besonders belastend werden vielmehr die ständigen Veränderungsprojekte, die ökonomischen Rahmenbedingungen und die Personalknappheit erlebt.

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AutorIn: Susanne Hinger

Chefredakteurin klinik  (E-Mail)


Klinik 03|2016

Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH
Publikationsdatum: 2016-07-01