Klinik 04|2015

Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Editorial

Aktuell

  • Primary-Health-Care-Gesetz: Zündstoff Einzelverträge

    Die Bundeskurie Niedergelassene Ärzte spricht sich gegen den vom Gesundheits­ministerium erstellten Gesetzesentwurf zu „Primary Health Care“ (PHC) aus.

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  • PHC: Widerstand gegen mögliche gesetzliche Rahmenbestimmungen – Wird das Kind mit dem Bade ausgegossen?

    Widerstand gegen mögliche gesetzliche Rahmenbedingungen zu Primary Health Care:

    Die in Aussicht gestellten rechtlichen Rahmenbedingungen, die vom ursprünglichen Konsens abweichen, haben die Standespolitiker auf die Barrikaden getrieben. Die Ärztekammer droht gleich mit einer Kündigung des Gesamtvertrages.

    Die Kritiker differenzieren nicht zwischen evidenzbasiertem PHC-Modell und schlecht formulierten Implementierungsmaßnahmen. Das sind 2 Paar Schuhe, sagt Univ.-Prof. Dr. Manfred Maier.

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  • Droht der Wiener Gesundheitsversorgung ein Qualitätsverlust?

    Die Ärztekammer für Wien lud im Vorfeld der Wiener Gemeinderatswahlen die Gesundheitssprecher zum „Politik-Talk“.

    Vor allem in der Primärversorgung zeigten sich sehr unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.

    Einigkeit herrschte hingegen darüber, dass die öffentliche Hand die Kontrolle über die ­Versorgung nicht verlieren darf.

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Alles was Recht ist

  • Dokumentationspflicht

    Sowohl aus den jeweiligen Krankenanstalten-Gesetzen als auch aus dem Ärztegesetz ergibt sich die Verpflichtung zur umfassenden Dokumentation.

    Jede Dokumentation gilt als Urkunde und hat im Falle eines Gerichtsverfahrens Beweisfunktion.

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Benchmarking

  • Neues Messinstrument: Überlebenschance im Krankenhaus

    Der PANDORA-Score dient zur Einschätzung der Lebenserwartung von ­Krankenhauspatienten innerhalb der kommenden 30 Tage.

    Der einfache prognostische Score ist im Spital zur Qualitätssicherung sowie im Bereich der Forschung zur Stratifizierung bei klinischen Studien hilfreich.

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Facility Management und Krankenhauslogistik

  • Spitalsarchitektur trifft ­Gesundheitsversorgung

    Kostendruck und steigende Anforderungen an die Versorgung machen auch vor der Immobilienwirtschaft im Gesundheitswesen nicht halt.

    Heute schon die Ansprüche einer medizinischen Versorgung von übermorgen zu antizipieren ist angesichts langer Bau- und Lebenszyklen von Immobilien erforderlich.

    Kreative Konzepte erfordern aber auch kreativere Rahmenbedingungen, als sie die ­Bauwirtschaft jetzt bieten kann.

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Infektiologie

  • Therapie von Infektionskrankheiten – wie lange notwendig, und was ist zu viel?

    Für viele Infektionskrankheiten ist die Therapiedauer nicht exakt definiert.

    In der täglichen Praxis, bei banalen Infekten und immunkompetenten Patienten, wird nicht nur unnötig oft, sondern oft auch unnötig lange therapiert.

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  • Staphylococcus-aureus-Bakteriämie (SAB): kompliziert – unkompliziert

    Patienten profitieren von einem infektiologischen Bedside-Konsilium, weil tiefe Infektionen eher lokalisiert werden und die Therapiedauer adäquat ist.

    Der rasche Beginn einer adäquaten antibiotischen Therapie ist entscheidend.

    Mit jeder Stunde einer verspäteten Antibiotikagabe steigt die Mortalität um 7%.

    Die Therapiedauer muss adäquat sein: Unkomplizierte SAB müssen mindestens 14 Tage, ­komplizierte ca. 28 Tage antibiotisch behandelt werden. Septische Streuherde können u. U. auch eine Therapie über Monate erfordern.

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  • Neue Antibiotika – Stand 2015

    Die globale Zunahme an Infektionen mit multiresistenten Erregern ist eine Folge falscher oder fehlender Antibiotikapolitik.

    Eine Vielzahl neuer Antibiotika ist in Entwicklung.

    Wenig neue Entwicklungen gibt es auf dem Sektor der Antibiotika gegen Gram-negative Erreger.

    Es besteht jedoch Hoffnung, dass sich bei entsprechender Antibiotikapolitik auch Infektionen mit Gram-negativen Erregern beherrschen lassen.

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  • Clostridium difficile: Diagnostische und therapeutische Herausforderungen

    Eine Clostridium-difficile-Infektion (CDI) bedarf eines umfassenden diagnostischen und therapeutischen Managements.

    In der Diagnostik wird ein 2-Stufen-Verfahren empfohlen: Die Bestätigung sollte mit einem Toxin-Gennachweis in der 2. Stufe erfolgen.

    In der Behandlung von besonders schwer und hartnäckig rezidivierenden Verlaufsformen soll auf neue Substanzen wie Fidaxomicin sowie die hochwirksame fäkale Transplantation verwiesen werden.

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  • Herausforderung Biofilm

    Infektionen von Prothesen und Implantaten sind gefürchtet.

    Mikroorganismen können an Oberflächen Biofilme bilden, in denen sie vor dem Zugriff durch Antibiotika weitgehend geschützt sind.

    Der Erregernachweis sollte durch Kultur nach Ultraschallbehandlung des explantierten Implantats erfolgen.

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  • Postoperative Wundinfektionen: Weniger Infektionen durch ­minimalinvasive Chirurgie

    Wundinfektionen nach elektiven viszeralchirurgischen Eingriffen treten bis zu einem Viertel der Patienten auf.

    Der Einsatz minimalinvasiver Techniken in der Bauchchirurgie senkt die Inzidenz von Surgical Site Infections (SSI), allen voran Wundinfektionen, deutlich und damit auch die Morbidität.

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  • Die Therapie der chronischen Hepatitis C im Jahr 2015

    Während der vergangenen Jahre wurden Medikamente entwickelt, die über eine Hemmung viraler Enzyme gezielt den Replikationszyklus des Hepatitis-C-Virus ­blockieren. Diese Medikamente werden als „direct-acting antiviral agents“ (DAA) bezeichnet.

    Durch Kombination von zwei oder drei solcher neuen Medikamente kann bei fast allen ­Patienten mit chronischer Hepatitis C eine virologische Heilung erzielt werden.

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  • „Hepatitis E“ – auch in Europa

    Weltweit infizieren sich jährlich 20 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV).

    Das Reservoir für das in Europa verbreitete HEV vom Genotypus 3 sind Schweine, Wildtiere und Mollusken. Die Übertragung erfolgt direkt oder über unzureichend gegartes Fleisch.

    Die Infektion verläuft häufig subklinisch.

    Bei immunsupprimierten Personen können HEV-GT3-Infektionen zu einer chronischen Hepatitis führen, die rechtzeitig erkannt therapier- und heilbar ist.

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  • HIV im Alter

    Altern mit HIV oder HIV im Alter – beide Szenarien stellen die Behandler vor ­besondere Herausforderungen.

    Späte Diagnose, mangelnde Immunrekonstitution, chronische Inflammation, mehr „Inflammaging“ bedingen einen beschleunigten Alterungsprozess.

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Onkologie

  • Melanomtherapie 2015: Zwischen Revolution und Gratwanderung

    Immuntherapien und BRAF-Hemmer können beim metastasierten Melanom im Fall eines Ansprechens das progressionsfreie Intervall und das Überleben unter Aufrechterhaltung der Lebensqualität verlängern.

    Aktuelle Forschungen evaluieren den Einsatz der Immuntherapie im adjuvanten Setting sowie Kombinationen der Substanzen untereinander und mit anderen Wirkprinzipien als Erst- und Zweitlinienstrategie in der fortgeschrittenen Situation.

    Die Ergebnisse stellen die bisher erreichten klinischen Resultate zum Teil deutlich in den Schatten, häufig stammen sie jedoch aus frühen Studienphasen und müssen erst noch im Phase-III-Setting bestätigt werden. Weiters ist noch zu überprüfen, ob die Wirksamkeit in einem vertretbaren Verhältnis zu den Nebenwirkungen steht.

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