Klinik 06|2017

Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH

Editorial

  • Wie kriegt man eine Reform auf den Boden?
    Mit der GuKG-Novelle 2016 wurde nicht nur die Pflegeausbildung ­reformiert, sondern es wurden auch neue Berufsbilder mit neuen Kompetenzbereichen geschaffen. Nach einer Übergangsfrist wird die Berufsausbildung für den gehobenen Dienst ausschließlich im universitären Bereich (FH-Studium mit Bachelor-Abschluss) erfolgen. Die Überführung ...Weiterlesen ...

Aktuell

Focus

  • Seltene Erkrankungen und strukturelle Änderungen − … ein langer Weg

    Mehr Awareness für seltene Erkrankungen: In den letzten Jahren ist ein gesteigertes Bewusstsein für seltene Erkrankungen zu bemerken.

    klinik sprach mit Dr. Rainer Riedl, dem Obmann von Pro Rare Austria, der Allianz für seltene Erkrankungen, über erste erreichte Fortschritte und offene ­Herausforderungen.

    An der Abbildung der seltenen Erkrankungen im österreichischen Gesundheitssystem und der Schaffung entsprechender Strukturen wird gearbeitet, aber die Umsetzung dauert und erfordert Geduld und einen langen Atem.

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  • Morbus Gaucher − Therapie: sehr gut – Diagnoserate: ausbaufähig

    M. Gaucher ist mit Organvergrößerungen, Blutbildveränderungen, Knochen­komplikationen und Fatigue assoziiert.

    In der Behandlung stehen effektive Enzymersatz- und Substratreduktionstherapien zur Verfügung, die Patienten ein weitgehend normales und komplikationsloses Leben ermöglichen.

    Großer Verbesserungsbedarf besteht in der Diagnoserate: Schätzungen zufolge sind etwa 70% der Patienten in Österreich noch unerkannt. Bei charakteristischen Symptomen sollte daher großzügig auf Vorliegen von M. Gaucher getestet werden.

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  • Pulmonalarterielle Hypertension: Österreichische Lungenhochdruckzentren müssen Teil des European Reference Networks werden!

    Die Diagnostik der PAH ist in allen Stadien komplex: Unspezifische und spät im Verlauf auftretende Symptome, eine Vielzahl an Differenzialdiagnosen und eine invasive Beweisführung sind Haupthürden der Diagnosestellung.

    Die Versorgung von Patienten mit PAH ist in Österreich durch ein Netzwerk von spezialisierten Zentren gewährleistet; die Awareness innerhalb der Ärzteschaft ist sehr gut.

    Es besteht noch wenig öffentliches Bewusstsein für die Risiken von PAH. Öffentliche Hand und Politik sind gefragt, die Awareness in der Bevölkerung und auch Forschung/Entwicklung vermehrt zu unterstützen. Die österreichische Expertise muss in das europäische Referenz­netzwerk eingebracht werden.

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  • Primäre Immundefizienz: Individuelle Therapie ohne Hürdenlauf gewährleisten

    Die Diagnose einer Abwehrschwäche erfolgt über klinisch-immunologische ­Untersuchungen in spezialisierten Einrichtungen. Herausforderungen auf dem Weg zur Diagnose liegen in der nur teilweise gewährleisteten Kostenübernahme der Untersuchung durch die Kassen.

    Derzeit stehen drei Applikationsformen der Immunglobulin-Ersatztherapie zur Verfügung: intravenös, konventionell subkutan und hyaluronidaseunterstützt subkutan.

    Die Therapie sollte individuell an den Lebensstil und die Wünsche des Patienten angepasst werden – ohne Hürdenlauf in der Erstattung.

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  • Therapiefortschritte bei entzündlichen Erkrankungen der Kinderrheumatologie

    Viele Diagnosen der in einer Kinderrheumaambulanz betreuten Kinder und ­Jugendlichen sind seltene Erkrankungen.

    Die einzelnen Subformen der juvenilen idiopathischen Arthritis (JIA) sind es ebenso wie die im Kindesalter selten vorkommenden Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes (SLE), juvenile Dermatomyositis, Kollagenosen und Fiebersyndrome.

    Gab es früher keine etablierten und ausreichend erfolgreichen Therapiemethoden, so gibt es in den letzten 20 Jahren effiziente und oft auch zugelassene Therapiestrategien, die dabei hilfreich sind, die früher oft und lang eingesetzten Kortikosteroide und deren ­Nebenwirkungen zu vermeiden.

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  • Familiäre Hypercholesterinämie: Diagnose, Therapie und besondere Herausforderungen

    Familiäre Hypercholesterinämie ist eine nach wie vor unterdiagnostizierte und untertherapierte Erkrankung, die unbehandelt zu frühzeitiger Atherosklerose und in der Folge zu koronarer Herzerkrankung und v. a. im Falle der seltenen homozygoten Form zu frühen Todesfällen führen kann.

    Mit dem Aufbau eines nationalen FH-Registers in Österreich sollen mittels Kaskadenscreenings möglichst viele der geschätzten 30.000 von FH Betroffenen identifiziert werden. Durch früh­zeitige Diagnose und Therapie soll kardiovaskulären Erkrankungen vorgebeugt werden. Dies kommt nicht nur den Betroffenen zugute, sondern erspart dem öffentlichen Gesundheitssystem hohe Kostenbelastungen durch Folgeerkrankungen, Arbeitsausfälle u. Ä.

    Die Patientenorganisation FHchol Austria steht für FH-Betroffene aus ganz Österreich mit Informationen auf der Website www.fhchol.at, Facebook, mit Infobroschüren, Infofilmen sowie auch zur individuellen Beratung zur Verfügung. Kontakt: info(at)fhchol.at

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Management

  • Gestaltungsmöglichkeiten für ärztliche Führungskräfte

    Eine optimale Verteilung von Ressourcen innerhalb von Gesundheitseinrichtungen erfordert die Beteiligung ärztlicher Führungskräfte.

    Ein „Health-Care-Hebelmodell“ untersucht erstmals, in welchen Bereichen Mediziner große Effizienzpotenziale erwarten oder bereits in ihrem Spital nutzen.

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Onkologie

  • Kopf-Hals-Tumoren 2017: Entitäten mit spezieller Rationale für die Immuntherapie

    Verschiedene Charakteristika prädisponieren Tumoren des Kopfes und Halses für den immuntherapeutischen Ansatz.

    Der erste Meilenstein war der Nachweis der Überlebensverlängerung durch ­Nivolumab bei platinvorbehandelten Tumoren. Andere Checkpoint-Inhibitoren und diverse Kombinationen befinden sich in klinischer Testung.

    Da Oropharynxkarzinome meist auf der Basis einer HPV-Infektion entstehen, ist eine ­allgemeine Impfung sinnvoll.

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Pädiatrie

  • Kinder und ihre Arzneimittelbedürfnisse

    Die Durchführung von Kinderarzneimittelstudien in Österreich ermöglicht schwer kranken Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Therapieinnovationen.

    Für die seltene angeborene spinale Muskelatrophie steht seit Kurzem ein wirksames Antisense-Oligonukleotid-basiertes Medikament zur Verfügung.

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Physikalische Medizin

  • Versorgungsbedarf steigt

    Der konsequente Einsatz von Maßnahmen der physikalischen Medizin kann ­Operationen ersparen, Krankenhausaufenthalte verkürzen und Folgekosten ­reduzieren.

    Trotz des wachsenden Bedarfs an Therapien fehlt es an flächendeckenden ­Versorgungangeboten.

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